Sonntag, 23. September 2012

Schwarzwald Gengenbach



Wie so oft fand die Anreise mit der Bahn statt. Sicher wundert man sich, warum ich nicht Bundesbahn schreibe, nun, es war ein EC der Schweiz. Und dies war schon sehr interessant für mich. Dieser Zug fuhr nach Chur in die Schweiz. Ich hatte einen reservierten Sitzplatz in einem Wagen, der auch für Fahrräder zugelassen war. Und ich konnte es kaum glauben, wie viele Leute mit dem Rad in die Schweiz reisten. Die Fahrt war nicht langweilig für mich, um mich herum fanden so viele Gespräche statt, wer wohin will, wer wo schon mal war und wie man mit dem Rad am besten dort fährt. Wirklich sehr interessant. Außerdem fuhr der Zug diese wunderschöne Strecke am Rhein entlang. Ich konnte meine Augen gar nicht überall haben, so interessant war auch der Ausblick aus dem Fenster.
Oh, ich merke gerade, wie oft ich jetzt interessant geschrieben habe, in der Schule hätte es jetzt die Bemerkung „Wiederholung“ gegeben und vielleicht noch den Hinweis, sich doch noch etwas anderes einfallen zu lassen, wie das beschrieben werde konnte.

Nun ja, ich werde mich jetzt bemühen. Nachdem wir den Rhein „verlassen“ hatten, konnte ich mich auch mehr auf die Gespräche konzentrieren. Allerdings waren jetzt in der Ferne sanfte Hügel zu sehen. Waren das die nördlichen Ausläufer des Schwarzwaldes? Ich nahm mir vor, zu Hause mal genau nachzusehen. So verging die Fahrt wirklich sehr schnell und mittags erreichte ich den Ort Gengenbach. Mein Zimmer hatte ich im Hotel zur Sonne gebucht und dies gut gewählt. Ich war direkt mittendrin im Ortskern. Wunderschöne Fachwerkhäuser befanden sich ringsrum. Ich hatte einen Ausblick auf den Marktplatz und das wunderschöne Rathaus, das sehr berühmt sein soll, weil im Advent  in den 24 Fenstern jedes Jahr sehr schöne Bilder zu sehen sind. Direkt gegenüber war auf dem Dach des Hauses ein Storchennest, leider leer, was ich sehr bedauerte. Ich konnte zu dem Zeitpunkt ja nicht wissen, dass die beiden Störche unterwegs waren und mich später mit ihrer Anwesenheit überraschten und erfreuten. Ich weiß gar nicht, wie viele Bilder ich in den paar Tagen von den Störchen gemacht habe.

Gengenbach liegt im Kinzigtal und hat einen wirklich sehr schönen und alten Stadtkern. Bei der Nachtwächterführung, die zweimal wöchentlich stattfindet, habe ich jede Menge interessantes erfahren. So auch, dass es in der  Stadt mehrmals gebrannt hat und im 30jährigen Krieg schwer verwüstet wurde. Deshalb sind die ältesten Häuser zwischen den Jahren 1690 und 1730 wieder aufgebaut worden. Umgeben ist der Ort von Weinbergen. Bei meiner Wanderung zur Jakobskapelle stellte ich überrascht fest, dass dort rote Trauben an den Weinstöcken hingen. Bin ich doch bis jetzt davon ausgegangen, dass im Badischen Weißwein gekeltert wird. Aber auf Nachfrage habe ich dann erfahren, dass der Anbau abhängig von der Lage der Hänge ist.
Der Ort hat so viele idyllische Fleckchen, die schwer zu beschreiben sind, einen besseren Eindruck bekommt man von den Bildern, die ich hier auch einstellen werde.
Die Lage des Ortes ist auch für Ausflüge ideal. In wenigen Minuten ist man in Offenburg, nicht weit ist es bis Straßburg und Freiburg kann auch in kurzer Zeit erreicht werden. Da ich für meine Kurabgabe eine Konus-Gästekarte erhalten habe, hatte ich die Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch Ausflüge in die Umgebung zu machen. Natürlich habe ich das auch ausgenutzt und war in Offenburg und mal wieder in Freiburg. Gerne bin ich auch Strecken mit dem Bus gefahren, weil ich dann auch mehr von der Gegend sehen konnte. Sanfte Hügel, so sahen sie aus der Ferne aus, wenn man zu einem Aussichtspunkt wollte, merkte man dann doch, wie steil es in Wirklichkeit ist. Außerdem konnte ich sehen, dass der Schwarzwald seinen Namen zu Recht verdient, durch die Schatten der Täler sah es wirklich dunkel = schwarz aus. Ein toller Anblick! Aber nun will ich mit meinem Bericht enden und die Bilder mit den Kommentaren einstellen.



Ich stehe vor meinem Hotel und sehe sofort das berühmte Rathaus



na, das will ich mir mal näher ansehen und auch die Fenster zählen. Nene, es sind nicht nur 22, die beiden oberen Fenster im Dach vervollständigen die Anzahl auf 24 und so sind es genügend für den Advent.


Der Ritter auf dem Brunnen des Marktplatzes.

vom Marktplatz aus sind beide Stadttore, die noch erhalten sind zu sehen.

Hier das Obertor


und hier das Kinzigtor. Gleichzeitig ist ein Stück des Bächles zu sehen.


Der Blick aus meinem Fenster. Ich habe immer wieder nachgesehen, ob die Störche da waren.

Während einer Nacht haben sie ihrem Namen alle Ehre gemacht und reichlich und laut geklappert.


Im Schwarzwald wird ja sehr groß die Basler Fasnacht gefeiert. Hier habe ich wunderschöne Figuren entdeckt.








Die Engelsgasse ist eine wirklich sehr schöne Gasse mit alten Häusern und liebevollen Kleinigkeiten bestückt.
Eindrücke von dieser Gasse:










 Leider wurde vieles durch Brände oder Kriege zerstört. An zwei Hauswänden habe ich Hinweise gefunden, was genau dort an der Stelle passiert ist.



Zwischen den Jahren 1690 und 1720 wurde die Stadt wieder aufgebaut und so stammen die ältesten Häuser aus dieser Zeit. Langsam wurde der Platz innerhalb der  Stadtmauer zu klein und die ersten Häuser wurden außerhalb der Mauer gebaut. Die Rückseite der Häuser aus der Engelsgasse ist die alte Stadtmauer, hier in dem Bild zu sehen.




Die Türme und Stadttore haben mich immer wieder magisch angezogen und deshalb gibt es hier noch einmal ein paar Bilder vom Kinzigtor und Obertor.





wer meine Reiseberichte liest, weiß, dass ich mich für Wein, egal in welcher Form, interessiere. Hier befinde ich mich auf dem Weg zur Jakobskapelle und habe die steilen Hänge fotografiert. Auf dem ersten Foto ist im Tal die Kinzig zu erkennen.




Natürlich hatte ich von dort oben auch eine sehr schöne Sicht auf Gengenbach, vorne ist das Obertor zu sehen und der hintere Turm ist der Niggelturm, in dem sich heute das Narrenmuseum befindet. Leider können die Türme nur an Wochenenden besichtigt werden. Schade, ich hätte gerne von dort auch einmal die Aussicht genossen. Hatte doch im Kinzigtor auch ein Wächter gewohnt, der einen guten Überblick hatte und bei Feuer sofort Alarm blasen musste.


Entlang der Kinzig gibt es einen sehr schönen Spazierweg, den ich öfter gegangen bin. Eindrücke habe ich einfach festgehalten.

Morgens, mit tiefen Wolken, die aus den Tälern ziehen





Abendstimmung an der Kinzig








Am Mittwoch hatte ich ja an der Nachtwächterführung teilgenommen, die sehr interessant war. Leider sind die Fotos nichts geworden, bis auf dieses eine, wo ich auf den Nachtwächter warte:



In diesen alten Städten bin ich auch immer wieder begeistert von den Zunftschildern und Lampen:







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