Sonntag, 7. Oktober 2012

London wird nie langweilig




Ich hoffe, meinen Lesern werden meine Berichte auch nicht langweilig. Einmal im Jahr steht ein Flug nach London auf meinem Plan. In diesem Jahr war es sogar ein Besuch mit Übernachtung. So konnte alles etwas entspannter angehen und gerade auf die Abendstunden hatte ich mich sehr gefreut. Allerdings war  Petrus mit meinen Plänen wohl überhaupt nicht einverstanden. Schade auch. Aber ich will der Reihe nach berichten.

Obwohl wir 2 Tage Zeit hatten, wollten wir aber auch nicht unnötig Zeit vertrödeln und haben wieder einen Flug um 7 Uhr morgens genommen. Diesmal hatte Lufthansa das Vergnügen, uns nach London zu bringen. Lufthansa landet auf dem Flughafen von Heathrow, der mit der Piccadilly Line sehr gut mit der Stadt verbunden ist. Ich freute mich schon auf den Anflug auf London, denn die Maschine fliegt direkt über die Stadt und man hat eine gute Sicht von oben, wenn man auf der richtigen Seite im Flugzeug sitzt. Tja, irgendwie habe ich so oft das Pech, sitze ich gut, sehe ich eine dichte Wolkendecke, ist tolles Wetter sitze ich auf der falschen Seite. Naja, was soll’s, wir sind gut gelandet und London empfing uns mit blauem Himmel und kleinen weißen Wolken, kalt war es nicht, also richtig angenehm. 

Wie schon erwähnt, nimmt man vom Flughafen die U-Bahn der Piccadilly Line. Diese Weltstadt ist faszinierend, alle paar Minuten kommt eine Bahn, lange Wartezeiten entstehen nicht. Dass es auch dort anders sein kann, berichte ich später. Die Fahrt mit der Bahn war angenehm und nach ca 40 Minuten waren wir am Zielbahnhof – Gloucester Road. Von dort mussten wir auch nur noch ein paar Minuten bis zum Hotel gehen. Auf dem Weg dorthin, waren wir schon wieder von den Häusern begeistert. Nun ja, wir hatten ja auch eine Unterkunft in Kensington südlich des Hyde Parks gebucht. Das ist schon eine tolle Lage gewesen.

Da die Zimmer erst nachmittags zur Verfügung standen, haben wir unser Gepäck erst einmal nur deponiert und sind nach einer kleinen Erfrischungspause losmarschiert. Nach dem Motto: gehen wir doch mal dort lang und sehen uns um. Auf einmal konnte man von weitem schon Harrods, das Superkaufhaus sehen. Durch die Zeitverschiebung war uns nicht bewusst wie früh wir waren, in London durften wir ja die Uhr eine Stunde zurückstellen und hatten dadurch Zeit gewonnen. Allerdings machte Harrods erst um 10 Uhr auf und so spät war es noch nicht. Also ging es weiter und dies auch zu Fuß, denn schließlich kennen wir uns ja schon etwas aus. Der pulsierende Londoner Verkehr wird jedes Jahr aufs Neue bestaunt. Große und kleine Häuser, schön gestrichene und etwas vernachlässigte, alles wurde uns auf der Strecke zum Hyde Park Corner geboten. Von hier sind es nur ein paar Meter zum Hard Rock Cafe und ein bisschen mehr sind es bis Piccadilly Circus.
Das war aber nicht unser Ziel, sondern jetzt wollten wir mit der U-Bahn zum Bahnhof Kings Cross fahren und endlich mal den Bahnsteig 9 ¾ sehen. Wir haben auch eine Stelle im Bahnhof gefunden, der zu Ehren der Harry Potter Bücher entsprechend hergerichtet wurde. Aber enttäuschend war es schon, nichts war zu sehen von dem schönen Bahnhof, den man sich beim Lesen der Bücher vorgestellt hat. Tja, die Realität….
Weiter ging es von dort zum dem Platz, der mir in London am allerliebsten ist und auch jedes Mal wieder besucht wird: Covent Garden.
Mittlerweile meldete sich auch der Magen, der etwas zu tun haben wollte und dort haben wir vor einigen Jahren mal einen netten Pub entdeckt, wo es tradionell Fish and Chips zu essen gibt. Also wurde zuerst zwecks Stärkung der Pub angesteuert. Frisch gestärkt habe ich meine Truppe dann mal kurz verlassen, weil in der Nähe ein Stempelladen ist, dem ich mal wieder einen Besuch abstatten wollte. Ich wollte nur mal gucken, welche Auswahl er so hat. Aber da riefen einige Stempel doch etwas lauter, nimm uns mit auf die Reise und wie sollte ich da widerstehen. Nun, demnächst können Weihnachtskarten mit Stempel, die ich dort gekauft habe, betrachtet werden. Auf meinem Weg habe ich natürlich gleich mal noch einige Fotos gemacht, denn die bunten Taxen begeistern mich auch immer wieder und auch die tollen und auch sehr liebevollen Pubs.
Meine Gruppe konnte ich in Covent Garden leicht wieder finden, obwohl es sehr voll war. Aber wie immer traten an allen Ecken und in allen Hallen Künstler auf und unter den Zuschauern habe ich sie dann schnell gefunden, denn die Künstler ziehen alle ja magisch an. Stundenlang könnte ich dort meine Zeit verbringen, aber wir wollten jetzt nur noch  einen Cappuccino zum Munterbleiben zu uns nehmen. Rein zufällig trat in dieser Halle auch die Musikgruppe auf, die uns schon im Dezember begeistert hatte. Im Dezember hatten wir ja eine CD gekauft und konnten uns immer wieder an der Musik erfreuen und hatten gleichzeitig das Bild vor Augen, wie sie dort unten auftraten. Aber diesmal standen wir nicht oben am Geländer, sondern hatten unten einen schönen Platz.
Nach diesem Muntermacher wollten wir das nächste Ziel ansteuern: Leadenhall Market. Denn jede hatte sich im Vorfeld Gedanken gemacht, was sie gerne sehen wollte. Meine Freundin hat beim Marathonlauf der Olympischen Spiele etwas Schönes am Weg gesehen und wollte dies so gerne mal selber sehen. Ein bisschen suchen mussten wir diesmal schon, aber dann haben wir die Halle gefunden, die auch sehr schön aussah. Anscheinend finden nicht viele Touristen den Weg dahin, denn es waren meist Männer in Anzug und Krawatte dort, die mit einem Pint in Gruppen zusammenstanden und unterhielten. Wir haben dann nur überlegt, ist es nun ein Feierabendbierchen oder verlängerte Mittagspause, oder was? Die Halle machte einen netten gemütlichen Eindruck auf uns, aber so richtig begeistern konnte sie mich nicht, dass ich nun sage, da sollte jeder mal hin oder ich möchte noch einmal dahin.

Die Zeit vergeht doch auch ganz gut, wenn man so unterwegs ist und nun wollten wir doch mal zum Hotel, unsere Zimmer beziehen und eine längere Ruhepause einlegen. Das gefährlich dabei ist nur, wenn die Pause zu lang ist, kommt man nicht mehr so richtig in Schwung. Wir haben es aber geschafft und uns auf den Weg zur Oxford Street gemacht, wir alle wollten ja etwas shoppen und dort ist die jüngste im Bunde fündig geworden. Leider fing es nun an zu regnen und wenn ich dachte, es reicht, dass  ich meine Kaputze aufsetze, hatte ich mich aber sehr getäuscht. Schade, ich wäre so gerne abends mit einem Bus durch London gefahren und hätte mir angesehen, wie alles erleuchtet ist. Leider konnte man vom Bus aus keine Bilder machen, denn die Regentropfen verhinderten die Sicht. Dies hatten wir schon auf dem Weg vom Hotel zur Oxford Street gemerkt. Unser Hotel lag nicht nur günstig in der Nähe mehrerer U-Bahn-Stationen, sondern direkt um die Ecke war eine Bushaltestelle. So kamen wir wirklich bequem überall hin. Nach der Oxford Street stand noch der große Souvenirladen am Piccadilly Circus auf dem Plan. Dort wollten wir kleine Geschenke kaufen und auch „Bringste-mir-mit“-Wünsche erfüllen. Inzwischen war es dunkel, die Werbung am Piccadilly Circus wunderschön erleuchtet, aber der Regen wurde immer heftiger und unser Magen meldete sich auch wieder. Angesichts der Touristenmassen, die sich an dem Platz aufhielten, verzichteten wir darauf, uns dort ein Esslokal zu suchen und wollten lieber in der Nähe des Hotels etwas suchen. Außerdem hatten wir eigentlich vor, den Tag in einem Pub ausklingen zu lassen, schließlich hatten wir bei den vergangenen Besuchen dazu ja nie die  Möglichkeit gehabt. Nun befanden sich in der Nähe unseres Hotels tatsächlich viele Restaurants, aber bei genauem betrachten, haben wir doch darauf verzichtet, dort einzukehren. Andere Restaurants, in die wir bedenkenlos gegangen wären, zogen es vor, rechtzeitig zu schließen. Verhungert sich wir nicht, es gibt ja zur „Not“ immer noch bekannte Fast-Food-Ketten, die dies verhindern. Durch den Regen entmutigt, haben wir dann aber leider auch nicht mehr die Lust verspürt, nach einem schönen Pub Ausschau zu halten. Es machte einfach keinen Spaß mehr, in die kleinen Nebengassen zu gehen, wo wir mit Sicherheit etwas gefunden hätten. So langsam machte sich auch die Müdigkeit bemerkbar, es waren auch schon reichlich Stunden, die wir wach und unterwegs waren. Deshalb haben wir im Hotel einen Schlummertrunk zu uns genommen und ich habe die Gelegenheit genutzt, uns für den Heimflug am PC einzuchecken.

Gut erholt haben wir uns morgens beim Frühstücken wieder getroffen. Das Hotel hat ein wirklich gutes Frühstücksbüfett angeboten. Überhaupt kann ich nur gutes darüber berichten. Wer in London günstig wohnen möchte und mit einfacher, aber guter Ausstattung zu frieden ist, kommt dort im Meininger Hotel gut unter. Im Frühstücksraum saßen sehr viele Kinder, die wohl aus Frankreich kamen, aber im Hotel hat man nichts davon gemerkt, kein Lärm oder sonstiges störendes. Nach dem Frühstück wollten wir uns noch einmal trennen, unsere Jüngste wollte noch einmal in Ruhe shoppen und hatte auch die Hoffnung, wenn sie früh dort ist, wird es nicht so voll werden. Wir anderen haben in Ruhe ausgecheckt und das Gepäck auch wieder deponiert. Auf unserem Plan stand diesmal Camden Market. Mittlerweile gut vertraut mit dem U-Bahnnetz machten wir uns auf den Weg und übersahen Hinweisschilder. Durchsagen in der Bahn haben wir auch nicht beachtet. Mal ganz davon abgesehen, dass wir sowieso nichts verstanden haben. So waren wir dann im Umsteigebahnhof ganz überrascht, als wir auf einmal lasen, dass genau an diesem Wochenende die Strecke geschlossen ist. Tja, was nun, es gab die Möglichkeit mit dem Bus zu fahren oder dies als Zeichen zu sehen, nach dem Motto: ne, wir sollten nicht zu diesem Markt fahren. Wir entschieden uns für letzteres und machten uns auf dem Weg zu Harrods, dort wollten wir ja danach hin. So hatten wir dort mehr  Zeit und unsere Kreditkarten hatten einiges zu tun. Es ist schon erstaunlich, wir schaffen es nie, durch die Tür das Kaufhaus zu verlassen, durch die wir auch reingekommen sind. Allerdings haben wir diesmal die Weihnachts- und Geschenkeabteilung viel schneller gefunden, darin waren wir nun doch geübter. Zuvor sind wir aber wieder durch die Abteilungen mit den Artikeln gegangen, wo ich immer denke, wozu braucht man die und weshalb ist das alles so teuer. Es ist eben ein Luxuskaufhaus, was alles bietet. Man sollte es wenigstens einmal gesehen haben, wenn man in London ist. Ich war es ja auch schon gewohnt, dass ich am Eingang angesprochen und gebeten werde, meinen Rucksack in die Hand zu nehmen. Wobei der Rucksack diesmal sehr klein war. Aber wer weiß, was Leute schon alles damit angerichtet haben, auf der anderen Seite kann mit einer großen Handtasche auch allerhand Unfug angestellt werden.
Morgens beim Frühstück hatten wir verabredet, dass wir uns alle in Nottinghill treffen wollten. Dabei haben wir aber auch nicht gewusst, dass auch diese Linie an dem Wochenende nicht fuhr. Es wäre ja auch zu einfach gewesen, von der Gloucester Road mal eben 2 Stationen bis Nottinghill zu fahren. Stattdessen mussten wir einen Umweg fahren und obwohl alle paar Minuten die Bahnen fahren, ist es doch ein sehr langer Weg innerhalb einer Station von einer Bahn zur anderen. Ich staune auch hier immer wieder über die vielen Treppen, Aufzüge und wahnsinnig langen Rolltreppen. Manches Mal dachte ich schon, dass der Weg am Tageslicht genauso lang gewesen wäre. Aber wir hatten ja auch Fußkranke dabei und so wurde meist gefahren. Was wir aber auch nicht bedacht hatten, an einem sonnigen Samstag um die Mittagszeit hatten Tausende ebenfalls die Idee nach Nottinghill zur Portobello Road zu fahren. Völlig verdrängt hatte ich die Tatsache, dass wir in den vergangenen Jahren entweder an einem Wochentag oder wesentlich früher dort waren. So konnten wir kurz das Gefühl geniessen, wie es ist, wenn es so richtig voll ist und machten uns dann doch lieber wieder auf den Weg ins Hotel. Nach einem kleinen Imbiss hieß es dann Abschied nehmen vom Hotel und London.
Der Flughafen Heathrow ist nicht nur gut zu erreichen, er ist auch riesengroß und bis man an Ort und Stelle ist, vergeht schon einige Zeit. Wir wollten lieber etwas zu früh dort sein und uns nicht durch alle Kontrollen abhetzen müssen. Außerdem, wer noch Pfund übrig hatte oder wessen Kreditkarte noch nicht richtig heiß gelaufen war, konnte dort noch einmal in Ruhe shoppen. Selbst Harrods hat dort einen Shop, der auch sehr lohnenswert ist.
Der Rückflug mit Lufthansa war wieder super, die Sicht auf Stadt und Umgebung und auch auf die Themsemündung war herrlich. Es kommt einem immer wie ein Katzensprung vor, den man zurücklegt und  wenn man London verlässt, hat man wirklich das Gefühl von einer turbulenten Weltstadt aufs Land zu kommen. Es ist immer wieder beeindruckend.

Ein paar Bilder habe ich diesmal auch wieder zu zeigen, wer es gerne größer sehen möchte, einfach auf das Bild klicken.

Die Taxen sind immer so schön bunt, aber schwarze, wie man sie von früher kennt, gibt es natürlich auch noch.





besonders bunte und begrünte Pubs







hier soll Fish and Chips besonders gut schmecken, allerdings war ich zu satt, als ich das gefunden hatte und kann die Aussage nicht bestätigen





Ist das nicht mal eine tolle Fassadenverschönerung und Aussage und Bild finde ich ebenfalls sehr gut


Zwei Bilder von besagtem Stempelladen



Schilder, die mir gefallen haben



Covent Garden, voriges Jahr standen wir oben am Geländer, jetzt konnten wir die Musik unten geniessen




Eindrücke vom Leadenhall Market







Wenn ich schon nicht mit dem Bus durch das beleuchtete London fahren konnte, wollte ich aber wenigstens Harrods mit Beleuchtung fotografieren und Busse und Regenschirme bieten mal etwas Abwechslung



Außerdem bieten Regen und Beleuchtung auch mal etwas besonders



Der Tag endete verregnet. Am nächsten Morgen bot sich dieser Anblick aus dem Fenster:

Genau gegenüber, denn wir hatten ein Zimmer in der 5. Etage



der Blick nach Unten, die typischen Telefonzellen



vom Fenster aus sehr gut zu sehen: der Hinweis für die (schusseligen) Touristen, die trotzdem oft in die falsche Richtung schauen



Eindrücke von der Portobello Raod





Die Uhr in "unserem" Bahnhof hat mir sehr gefallen



Noch einmal ein Blick aus einem Fenster der 5. Etage unseres Hotels diesmal zur anderen Seite


Ich dachte zunächst, der Anblick wäre die Rückseite eines ganz normalen Hauses und war überrascht, wie es von vorne aussah:


das vorletzte Foto, auf dem Weg zum Hotel. Links eins der vielen schönen typischen weißen Häuser, rechts daneben das Meininger Hotel


und nun ein Abschiedsfoto mit den Telefonzellen


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