In diesem Jahr war es mal anders, als sonst. Wobei, so ähnlich haben wir schon mal unseren Urlaub verbracht. Der Haupturlaub sollte eine Woche in einem Club in Ungarn im Ort Heviz sein. Der Weg dorthin ist aber ziemlich weit und so hatten wir die Idee, auf der Hin- und Rückreise Stationen in Österreich zu machen. Das hieß für uns, Werfenweng – Heviz – Burgenland.
Los ging es Mitten in der Woche, denn Ungarn war von Samstag bis Samstag gebucht. Start war also Mittwochmorgens um 4 Uhr in der Frühe. Leider bei strömendem Regen, der auch sehr lange anhielt. Aber je weiter wir nach Süden kamen, desto besser wurde es dann doch. Auf jeden Fall konnten wir hinter München schon die Berge in der Ferne sehen und fanden das auch ganz toll. Mittags waren wir dann in Bischofshofen, dort wollten wir ein paar Sachen einkaufen und gegen die Müdigkeit einen Espresso trinken. Dies konnten wir draußen machen und waren uns einig, dass wir morgens nicht damit gerechnet hätten, zur Mittagszeit bei schönem Wetter draußen zu sitzen. Nach dieser kleinen Stärkung wurde der letzte Teil der Strecke in Angriff genommen. Die Auffahrt zu unserem beliebten Bergdorf Werfenweng. Oben angekommen hatten wir das Gefühl „angekommen zu sein“ Den Ort kenne ich nun bald 40 Jahre und fand es toll, dass wir auf dem Hinweg einen Abstecher eingeplant hatten. Die Wanderschuhe waren diesmal nicht im Gepäck, denn es waren nur Spaziergänge geplant und dazu reichten einfache feste Schuhe. Aber leider machten uns das Wetter und unser Auto einen Strich durch die Rechnung. Unser Auto hat uns wirklich bis zur Pension gebracht und dann wollte es nicht mehr. Schluss aus- Werkstatt anrufen, die sich darum kümmerten und es wieder fahrtüchtig machten. Da wir ja nicht rumfahren, sondern Spaziergänge machen wollten, haben wir es nicht so dolle vermisst. Aber, wie schön erwähnt, das Wetter hatte uns dann doch eingeholt. Nur für den Mittwoch hatten wir es vor den Alpen gelassen. Am nächsten Tag hatten die Wolken die Berge überwunden und uns eingeholt. So wurde es wirklich ein Tag zum Ausruhen. Laut Wetterbericht sollte es Freitag besser werden. Aber zunächst hatten wir zu tun, es hieß nach unten zur Werkstatt zu fahren und das Auto wieder zu holen. Im Bergdorf hängen die Wolken ja gerne fest. Im Tal sieht das dann schon wieder anders aus. Es ist immer wieder eine interessante Erfahrung, die wir da machen. An diesem Tag sollte ja das so genannte „Schafischö“ stattfinden. Das heißt einige Schäfer und jungen Burschen aus dem Ort machen sich auf in die Berge und suchen die Schafe des Ortes zusammen, die dann nach unten getrieben werden. In Werfenweng werden die Schafe an dem Bauerladen erwartet, wo sich Urlauber und Einwohner die Wartezeit mit leckerem Essen, Getränken und mit zünftiger Musi vertreiben können. In diesem Jahr waren es sehr viele Schafe, die wieder nach Hause kamen. Es ist schon mal vorgekommen, dass Ende August ein Wintereinbruch auf den Bergen war und sehr viele Schafe dabei umgekommen sind. In diesem Jahr hatten alle Glück, denn eine Woche später hat es Österreich ja auch wieder mit heftigen Schneefällen erwischt.
So vergingen unsere Tage in Werfenweng doch sehr schnell, aber wir haben den Entschluss gefasst, dass wir „irgendwann“ mal wieder hinfahren. Zumal uns unsere Unterkunft in diesem Jahr sehr gut gefallen hat. Da ich den Ort und auch die Pensionen ja kenne, haben wir diesmal eine Pension ausgesucht, die sich direkt am Ortseingang befindet und von der wir eine wunderschöne Aussicht auf die Berge hatten. Das Haus ist sehr klein und so hatten wir sogar drei Aussichten, auf den Hochkönig, dem Hochthron und die Eiskögel. Natürlich konnte ich es nicht lassen und habe immer wieder Fotos gemacht, die ich in dem anderen Beitrag auch zeigen werde.
Samstag sollte es nun weitergehen nach Ungarn. Für uns hieß das einmal quer durch Österreich zu fahren. Der Morgennebel lichtete sich langsam und so wurde es ein sehr schöner, aber auch heißer Tag. Unterwegs sahen wir große Felder mit Kürbissen und stellten uns vor, wie viel gutes steirisches Kürbiskernöl davon gemacht wird. Die Fahrt war sehr abwechslungsreich, denn die Berge und Gegenden ändern sich ja sehr. Vor allem, wenn man von West nach Ost fährt. Die Strecke ging für uns über Bundesstraße und Autobahn. Und wir haben uns auch Zeit gelassen, zumal unsere Unterkunft uns erst ab 16 Uhr zur Verfügung stehen sollte. Aber wir mussten uns auch keine Gedanken darüber machen, dass wir zu schnell vorankommen und zu früh am Ziel sind. In Ungarn fuhren wir nur Landstraßen und die werden zurzeit größtenteils erneuert. Alle paar Kilometer gab es deshalb Baustellen, wo wir auch langsam fahren mussten. Gute neue Strecken wechselten sich mit alten und Baustellen ab. Interessant war der Unterschied. In Österreich, wir waren ja im Südburgenland über die Grenze gefahren, sahen die Orte genau so aus, wie in Ungarn. Der Unterschied war aber, dass die kleinen Orte dort sauberer waren und die Häuser schöne Anstriche hatten. Jenseits der Grenze sah es doch ein bisschen „schäbiger“ aus. Was mich nun doch wunderte, denn es sind ja nun doch schon einige Jahre vergangen, seit Ungarn auch Mitglied der EU ist. Aber mir schien es ja, dass erst einmal sämtliche Gelder in den Straßenbau gesteckt werden.
Wie auch immer, diese Orte hatten schon ein besonderes Flair, es gefiel uns schon immer. Und Eindrücke auf der Fahrt konnten wir ja reichlich sammeln. Auf einmal waren wir auch in Heviz und brauchten nur noch unsere Clubanlage suchen, was auch kein Problem war. Der Weg führte uns an dem weltberühmten Thermalbadesee vorbei. Er war von der Straße aus zu sehen und sah schon toll aus, da das Wetter sehr gut war, waren auch reichlich Badegäste im See. Leider habe ich von der Straße aus keine Fotos gemacht, denn der Weg von unserer Anlage dorthin war zu Fuß nicht so gut und mit dem Auto waren wir wenig unterwegs. Beeindruckend war aber auch das Kassenhaus am Nebeneingang, was ich öfter fotografiert hatte und in meiner Bildergalerie zu sehen ist.
Nun aber erst einmal zurück zu unserer Unterkunft. Es war eine sehr schöne saubere Clubanlage. Sehr weitläufig und man konnte auch sehr schön darin spazieren gehen. Wir merkten schnell, dass wir eine ruhige Saison erwischt hatten, am Pool war nicht mehr so viel Betrieb und es waren meist ältere Urlauber da. Aber uns sollte es ja recht sein, wollten wir doch in dieser Woche einfach mal ausspannen und uns verwöhnen lassen. Da wir ja ein so genanntes Studio hatten, konnten wir frühstücken und auch andere Mahlzeiten einnehmen, wann wir wollten und mussten auf nichts Rücksicht nehmen oder zu bestimmten Zeiten irgendwo sein. Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen hatten, wurde kurz die nähere Umgebung erforscht und dann suchten wir den Fußweg zum Ort. Wer Trubel will, einkaufen wollte oder gut Essen und Trinken wollte, war dort in der Fußgängerzone gut aufgehoben. An solchen Orten setze ich mich ja gerne mal auf eine Bank und könnte ewig alles und jeden beobachten. Übrigens, die in meinen Augen unmögliche Mode der Männer, dunkle Socken zu kurzen Hosen zu tragen, haben auch andere Landsleute, sozusagen eine Unart quer durch Europa. Auf jeden Fall war es immer interessant und wenn es dabei ein leckeres Eis oder ein gutes Getränk gab, machte es noch einmal so viel Spaß. Ich hatte mir ja im Vorfeld Reiseführer für diese Gegend besorgt und so wussten wir, dass wir mal in die Weinberge von Egregy fahren sollten. Die Aussicht von dort oben war wunderschön und wir fanden dort ein Restaurant neben dem anderen. Es fiel einem richtig schwer, eins auszuwählen, wo wir ungarisch Essen wollten, deshalb haben wir den Ausflug auch zweimal gemacht, es hat sich jedes Mal gelohnt.
Eigentlich wollten wir uns auch Fahrräder leihen und Ausflüge machen, aber wir hatten ein tolles Wetter erwischt. Es war für die Gegend leider zu trocken, aber wir hatten richtig heißes Sommerwetter. Dadurch aber auch keine Lust zum Radfahren, denn wir schwitzten ja schon, wenn wir nur bummelten. Das bedeutete für uns, viel Zeit am Pool zu verbringen, ab und zu mal zum abkühlen ins Wasser zu gehen und in Ruhe in einem Buch zu lesen. Ausruhen pur! In unserer Anlage wurden unter anderem Massagen angeboten, was wir auch gerne in Anspruch genommen haben, so wurde das Wohlfühlgefühl immer größer.
Obwohl wir nicht viel mit dem Auto rumfahren wollten und es auch sehr heiß war, waren wir doch neugierig auf die unmittelbare Umgebung und haben doch mit dem Auto kleine Ausflüge unternommen. Es ging nach Keszthely an den Balaton. Zuerst ins Zentrum, wo auf dem Hauptplatz eine riesengroße Baustelle war. Wenn alles fertig ist, sieht es dort bestimmt sehr schön aus. Nachdem wir die Fußgängerzone einmal rauf und runter gegangen waren, wurde der Weg zum See gesucht. Dort ging es auch sehr ruhig zu, wie gesagt, es war eben schon Nachsaison. Auf den Ausflugsbooten waren nur sehr wenige, die eine Fahrt auf dem Plattensee machen wollten. Was wir in Heviz eigentlich nicht vermisst hatten, dort am See aber in großer Anzahl antrafen, waren Mücken. Riesen Viecher und die hatten uns auch schnell als Opfer auserkoren, so sorgten sie dafür, dass wir uns auch nicht mehr lange am See aufhielten und schnellstens den Rückweg antraten. Ganz anders war es am Kis Balaton, dem kleinen Balaton. Dieser kleine See liegt in einem großen Naturschutzgebiet und bietet vielen Tieren eine Heimat. Aber keinen Mücken, denn die haben wir dort nicht angetroffen. Dafür konnten wir die Idylle genießen. Für Angler schien es dort auch ein Paradies zu sein, denn am Ufer saßen sehr viele, die ihre Angel ins Wasser warfen.
So eine Woche vergeht ja doch sehr schnell und es nahte der Samstag, an dem wir unsere letzte Station –Neckenmarkt im Burgenland – ansteuern wollten. Bei schönstem Wetter hieß es dann Abschied nehmen von Ungarn. Diese eine Woche war nicht nur sehr erholsam, sondern hat uns auch wieder daran erinnert, dass wir früher in den Urlauben immer andere Währungen hatten, sei es die Lire, den Drachmen, Kronen oder Peseten. Vor jedem Einkauf wurde umgerechnet und auch die Umtauschkurse wurden beobachtet. Ich habe des Öfteren zuviel, zu wenig oder gar kein Trinkgeld gegeben, ich war doch aus der Übung. Aber selbst zu viel Trinkgeld war jetzt nicht schlimm, weil alles viel preiswerter als bei uns war und wenn sich der Kellner über den Betrag gefreut hat, war es für uns doch ein kleiner und tat der Urlaubskasse nicht wirklich weh.
Die Strecke nach Neckenmarkt war sehr gut ausgebaut und wir wurden auch nicht durch zu viele Baustellen gestoppt, hier waren die meisten Straßen bereits fertig erneuert. Es war sehr schön zu fahren und uns gefielen auch die Orte, durch die wir fahren mussten. Schneller als wir dachten waren wir am Ziel und sind auch gleich zu dem Winzer unseres Vertrauens gefahren, dort sollten nämlich unsere Hamburger Freunde mit ihrem Wohnmobilchen stehen und auf uns warten, Wir hatten sie überredet doch mal dort hin zu kommen, damit sie auch sehen, wo wir den leckeren Wein kaufen, den wir sehr oft mit ihnen auf Fehmarn getrunken hatten. Das Wetter war wunderschön, die Winzer waren alle mit ihrer Weinlese beschäftigt und wir wollten unseren Freunden ja etwas von der Gegend zeigen. Zuerst wollten wir aber unser Zimmer in dem Gasthof beziehen, wo wir immer wohnen, wenn wir dort sind. Nachdem dies alles geregelt war, sollte der erste Ausflug uns an den Neusiedler See führen. In den Ort Rust, wo viel Trubel im Seenbad war, denn dort fand ein Oktoberfest statt. Nun ja, manche lieben es und andere nehmen es eben hin. Am See wird ja hauptsächlich Weißwein angebaut, der auch sehr süß ist. Unser Winzer bietet sehr gute Weine von den Trauben Blaufränkisch und Zweigelt an. Zufällig hatte er auch den Heurigen offen. Viele Winzer bieten mehrere Male im Jahr ihren Wein mit leckerem Imbiß an. Unserer macht das 6 mal im Jahr und meist so 10 bis 14 Tage. Wir hatten Glück, denn am Sonntag war der letzte Tag und so sind wir an beiden Abenden dort eingekehrt. Sonntagmorgen wurde ein größerer Spaziergang durch die Neckenmarkter Weinberge unternommen. Wir waren ja schon öfter dort und konnten dann auch sehr viel erklären, es war für unsere Freunde eine kleine Bildungsreise, denn das Wissen über den Wein, was wir ja in den Jahren davor bekommen hatten, konnten wir weitergeben. Es sah aber auch so toll aus, die blauen Trauben, die in der Sonne so schön an den Rebenstöcken hingen. Nach diesem Spaziergang hatten wir einen Ausflug nach Ungarn, in die Stadt Sopron geplant. Es ist von dort ja wirklich ein Katzensprung und heutzutage gibt es so viele Wege, dass man im ersten Moment gar nicht merkt, dass man sich schon in Ungarn befindet. Zwar stehen noch die alten Zollstationen, aber inzwischen gibt es eben auch wieder Feld- und Radwege nach Ungarn, oder eben kleine Seitenstraßen. Sopron ist eine hübsche Stadt mit einem mittelalterlichen Stadtkern. Allerdings könnten viele Häuser dringend einen neuen Anstrich gebrauchen. Auch hier habe ich mich gewundert, warum das in den langen Jahren immer noch nicht geschehen ist. Nun ja, auch bei uns gibt es reichlich Orte, die einen Hauch von Schäbigkeit an sich haben. Auf jeden Fall waren die Tage mit unseren Freunden im Burgenland sehr schön. Bis auf einen Abend konnten wir auf unserer Terasse sitzen und zum Abschluß des Tages noch das eine oder andere Gläschen Wein geniessen. Beim Heurigen habe ich auch den Sturm getrunken, bei uns bekannter unter dem Namen Federweißer. Zum Abschluß des Urlaubs wurden von uns noch Einkäufe getätigt. Leckereien, die es hier nicht gibt, Kaffeebohnen, die dort noch günstiger sind und unsere Weinbestellung wurde am letzten Abend ins Auto gepackt. Unsere Urlaubsfreunde in Neckenmarkt haben uns auch mit ganz vielen leckeren Getränken versorgt. Wenn wir eine passende Gelegenheit haben, werden wir diese geniessen und an sie denken. Meist machen wir das Weihnachten, denn die Getränke sind etwas besonderes und so sollen sie auch an besonderen Tagen genossen werden.
Eh man sich versieht sind 2 Wochen Urlaub zu Ende und die Rückreise muss angetreten werden. Abschied wird genommen, etwas wehmütig, denn so oft kommen wir ja auch nicht dort hin. Sind es doch bis zu uns ca 1.100 Kilometer, die wir zurück legen müssen und die fährt man nicht mal so eben. Und man weiß nie, ob man beim nächsten Besuch die lieben Urlaubsfreunde noch antrifft. Leider hat die ÖBB, österreichische Bundesbahn die Autozugverbindung Wien – Düsseldorf eingestellt. Das war in den letzten Jahren so bequem. Wir sind morgens nach Wien gefahren, haben bis abends die Stadt besichtigt und abends ging es mit dem Zug heimwärts. Am nächsten Morgen waren wir mehr oder weniger entspannt am Ziel. Aber das ist eben nicht mehr möglich und so machten wir uns auf die weite Heimfahrt. Das Wetter meinte es sehr gut mit uns. Allerdings wollte unser Auto ab Würzburg nicht mehr weiter und so mussten wir es dort lassen und mit einem Leihwagen weiter fahren. Nun, man kann es nicht ändern und sich darüber ärgern bringt nicht allzu viel. Ich bin nur mal gespannt, wann unser Auto nach Hause kommt, denn irgendwann wird es per Sammeltransport nach Hause gebracht. Auf jeden Fall sind wir wohlbehalten angekommen und können jetzt von den schönen Erinnerungen zehren, bevor der Alltag uns wieder im Griff hat.
Bilder zu meinem Bericht werde ich in einem weiteren Beitrag zeigen.
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