Ich hoffe, meinen Lesern werden meine Berichte auch nicht
langweilig. Einmal im Jahr steht ein Flug nach London auf meinem Plan. In
diesem Jahr war es sogar ein Besuch mit Übernachtung. So konnte alles etwas
entspannter angehen und gerade auf die Abendstunden hatte ich mich sehr
gefreut. Allerdings war Petrus mit
meinen Plänen wohl überhaupt nicht einverstanden. Schade auch. Aber ich will
der Reihe nach berichten.
Obwohl wir 2 Tage Zeit hatten, wollten wir aber auch nicht
unnötig Zeit vertrödeln und haben wieder einen Flug um 7 Uhr morgens genommen.
Diesmal hatte Lufthansa das Vergnügen, uns nach London zu bringen. Lufthansa
landet auf dem Flughafen von Heathrow, der mit der Piccadilly Line sehr gut mit
der Stadt verbunden ist. Ich freute mich schon auf den Anflug auf London, denn
die Maschine fliegt direkt über die Stadt und man hat eine gute Sicht von oben,
wenn man auf der richtigen Seite im Flugzeug sitzt. Tja, irgendwie habe ich so
oft das Pech, sitze ich gut, sehe ich eine dichte Wolkendecke, ist tolles
Wetter sitze ich auf der falschen Seite. Naja, was soll’s, wir sind gut
gelandet und London empfing uns mit blauem Himmel und kleinen weißen Wolken,
kalt war es nicht, also richtig angenehm.
Wie schon erwähnt, nimmt man vom Flughafen die U-Bahn der
Piccadilly Line. Diese Weltstadt ist faszinierend, alle paar Minuten kommt eine
Bahn, lange Wartezeiten entstehen nicht. Dass es auch dort anders sein kann,
berichte ich später. Die Fahrt mit der Bahn war angenehm und nach ca 40 Minuten
waren wir am Zielbahnhof – Gloucester Road. Von dort mussten wir auch nur noch
ein paar Minuten bis zum Hotel gehen. Auf dem Weg dorthin, waren wir schon
wieder von den Häusern begeistert. Nun ja, wir hatten ja auch eine Unterkunft
in Kensington südlich des Hyde Parks gebucht. Das ist schon eine tolle Lage
gewesen.
Da die Zimmer erst nachmittags zur Verfügung standen, haben
wir unser Gepäck erst einmal nur deponiert und sind nach einer kleinen
Erfrischungspause losmarschiert. Nach dem Motto: gehen wir doch mal dort lang
und sehen uns um. Auf einmal konnte man von weitem schon Harrods, das
Superkaufhaus sehen. Durch die Zeitverschiebung war uns nicht bewusst wie früh
wir waren, in London durften wir ja die Uhr eine Stunde zurückstellen und
hatten dadurch Zeit gewonnen. Allerdings machte Harrods erst um 10 Uhr auf und
so spät war es noch nicht. Also ging es weiter und dies auch zu Fuß, denn
schließlich kennen wir uns ja schon etwas aus. Der pulsierende Londoner Verkehr
wird jedes Jahr aufs Neue bestaunt. Große und kleine Häuser, schön gestrichene
und etwas vernachlässigte, alles wurde uns auf der Strecke zum Hyde Park Corner
geboten. Von hier sind es nur ein paar Meter zum Hard Rock Cafe und ein
bisschen mehr sind es bis Piccadilly Circus.
Das war aber nicht unser Ziel, sondern jetzt wollten wir mit
der U-Bahn zum Bahnhof Kings Cross fahren und endlich mal den Bahnsteig 9 ¾ sehen.
Wir haben auch eine Stelle im Bahnhof gefunden, der zu Ehren der Harry Potter
Bücher entsprechend hergerichtet wurde. Aber enttäuschend war es schon, nichts
war zu sehen von dem schönen Bahnhof, den man sich beim Lesen der Bücher
vorgestellt hat. Tja, die Realität….
Weiter ging es von dort zum dem Platz, der mir in London am
allerliebsten ist und auch jedes Mal wieder besucht wird: Covent Garden.
Mittlerweile meldete sich auch der Magen, der etwas zu tun
haben wollte und dort haben wir vor einigen Jahren mal einen netten Pub
entdeckt, wo es tradionell Fish and Chips zu essen gibt. Also wurde zuerst
zwecks Stärkung der Pub angesteuert. Frisch gestärkt habe ich meine Truppe dann
mal kurz verlassen, weil in der Nähe ein Stempelladen ist, dem ich mal wieder
einen Besuch abstatten wollte. Ich wollte nur mal gucken, welche Auswahl er so
hat. Aber da riefen einige Stempel doch etwas lauter, nimm uns mit auf die
Reise und wie sollte ich da widerstehen. Nun, demnächst können Weihnachtskarten
mit Stempel, die ich dort gekauft habe, betrachtet werden. Auf meinem Weg habe
ich natürlich gleich mal noch einige Fotos gemacht, denn die bunten Taxen
begeistern mich auch immer wieder und auch die tollen und auch sehr liebevollen
Pubs.
Meine Gruppe konnte ich in Covent Garden leicht wieder
finden, obwohl es sehr voll war. Aber wie immer traten an allen Ecken und in
allen Hallen Künstler auf und unter den Zuschauern habe ich sie dann schnell
gefunden, denn die Künstler ziehen alle ja magisch an. Stundenlang könnte ich
dort meine Zeit verbringen, aber wir wollten jetzt nur noch einen Cappuccino zum Munterbleiben zu uns
nehmen. Rein zufällig trat in dieser Halle auch die Musikgruppe auf, die uns
schon im Dezember begeistert hatte. Im Dezember hatten wir ja eine CD gekauft
und konnten uns immer wieder an der Musik erfreuen und hatten gleichzeitig das
Bild vor Augen, wie sie dort unten auftraten. Aber diesmal standen wir nicht
oben am Geländer, sondern hatten unten einen schönen Platz.
Nach diesem Muntermacher wollten wir das nächste Ziel
ansteuern: Leadenhall Market. Denn jede hatte sich im Vorfeld Gedanken gemacht,
was sie gerne sehen wollte. Meine Freundin hat beim Marathonlauf der
Olympischen Spiele etwas Schönes am Weg gesehen und wollte dies so gerne mal
selber sehen. Ein bisschen suchen mussten wir diesmal schon, aber dann haben
wir die Halle gefunden, die auch sehr schön aussah. Anscheinend finden nicht
viele Touristen den Weg dahin, denn es waren meist Männer in Anzug und Krawatte
dort, die mit einem Pint in Gruppen zusammenstanden und unterhielten. Wir haben
dann nur überlegt, ist es nun ein Feierabendbierchen oder verlängerte
Mittagspause, oder was? Die Halle machte einen netten gemütlichen Eindruck auf
uns, aber so richtig begeistern konnte sie mich nicht, dass ich nun sage, da
sollte jeder mal hin oder ich möchte noch einmal dahin.
Die Zeit vergeht doch auch ganz gut, wenn man so unterwegs ist
und nun wollten wir doch mal zum Hotel, unsere Zimmer beziehen und eine längere
Ruhepause einlegen. Das gefährlich dabei ist nur, wenn die Pause zu lang ist,
kommt man nicht mehr so richtig in Schwung. Wir haben es aber geschafft und uns
auf den Weg zur Oxford Street gemacht, wir alle wollten ja etwas shoppen und
dort ist die jüngste im Bunde fündig geworden. Leider fing es nun an zu regnen
und wenn ich dachte, es reicht, dass ich
meine Kaputze aufsetze, hatte ich mich aber sehr getäuscht. Schade, ich wäre so
gerne abends mit einem Bus durch London gefahren und hätte mir angesehen, wie
alles erleuchtet ist. Leider konnte man vom Bus aus keine Bilder machen, denn
die Regentropfen verhinderten die Sicht. Dies hatten wir schon auf dem Weg vom
Hotel zur Oxford Street gemerkt. Unser Hotel lag nicht nur günstig in der Nähe
mehrerer U-Bahn-Stationen, sondern direkt um die Ecke war eine Bushaltestelle.
So kamen wir wirklich bequem überall hin. Nach der Oxford Street stand noch der
große Souvenirladen am Piccadilly Circus auf dem Plan. Dort wollten wir kleine
Geschenke kaufen und auch „Bringste-mir-mit“-Wünsche erfüllen. Inzwischen war
es dunkel, die Werbung am Piccadilly Circus wunderschön erleuchtet, aber der
Regen wurde immer heftiger und unser Magen meldete sich auch wieder. Angesichts
der Touristenmassen, die sich an dem Platz aufhielten, verzichteten wir darauf,
uns dort ein Esslokal zu suchen und wollten lieber in der Nähe des Hotels etwas
suchen. Außerdem hatten wir eigentlich vor, den Tag in einem Pub ausklingen zu
lassen, schließlich hatten wir bei den vergangenen Besuchen dazu ja nie
die Möglichkeit gehabt. Nun befanden
sich in der Nähe unseres Hotels tatsächlich viele Restaurants, aber bei genauem
betrachten, haben wir doch darauf verzichtet, dort einzukehren. Andere
Restaurants, in die wir bedenkenlos gegangen wären, zogen es vor, rechtzeitig
zu schließen. Verhungert sich wir nicht, es gibt ja zur „Not“ immer noch
bekannte Fast-Food-Ketten, die dies verhindern. Durch den Regen entmutigt,
haben wir dann aber leider auch nicht mehr die Lust verspürt, nach einem
schönen Pub Ausschau zu halten. Es machte einfach keinen Spaß mehr, in die
kleinen Nebengassen zu gehen, wo wir mit Sicherheit etwas gefunden hätten. So
langsam machte sich auch die Müdigkeit bemerkbar, es waren auch schon reichlich
Stunden, die wir wach und unterwegs waren. Deshalb haben wir im Hotel einen
Schlummertrunk zu uns genommen und ich habe die Gelegenheit genutzt, uns für
den Heimflug am PC einzuchecken.
Gut erholt haben wir uns morgens beim Frühstücken wieder
getroffen. Das Hotel hat ein wirklich gutes Frühstücksbüfett angeboten.
Überhaupt kann ich nur gutes darüber berichten. Wer in London günstig wohnen
möchte und mit einfacher, aber guter Ausstattung zu frieden ist, kommt dort im
Meininger Hotel gut unter. Im Frühstücksraum saßen sehr viele Kinder, die wohl
aus Frankreich kamen, aber im Hotel hat man nichts davon gemerkt, kein Lärm
oder sonstiges störendes. Nach dem Frühstück wollten wir uns noch einmal
trennen, unsere Jüngste wollte noch einmal in Ruhe shoppen und hatte auch die
Hoffnung, wenn sie früh dort ist, wird es nicht so voll werden. Wir anderen
haben in Ruhe ausgecheckt und das Gepäck auch wieder deponiert. Auf unserem
Plan stand diesmal Camden Market. Mittlerweile gut vertraut mit dem U-Bahnnetz
machten wir uns auf den Weg und übersahen Hinweisschilder. Durchsagen in der
Bahn haben wir auch nicht beachtet. Mal ganz davon abgesehen, dass wir sowieso
nichts verstanden haben. So waren wir dann im Umsteigebahnhof ganz überrascht,
als wir auf einmal lasen, dass genau an diesem Wochenende die Strecke
geschlossen ist. Tja, was nun, es gab die Möglichkeit mit dem Bus zu fahren
oder dies als Zeichen zu sehen, nach dem Motto: ne, wir sollten nicht zu diesem
Markt fahren. Wir entschieden uns für letzteres und machten uns auf dem Weg zu
Harrods, dort wollten wir ja danach hin. So hatten wir dort mehr Zeit und unsere Kreditkarten hatten einiges zu
tun. Es ist schon erstaunlich, wir schaffen es nie, durch die Tür das Kaufhaus
zu verlassen, durch die wir auch reingekommen sind. Allerdings haben wir
diesmal die Weihnachts- und Geschenkeabteilung viel schneller gefunden, darin
waren wir nun doch geübter. Zuvor sind wir aber wieder durch die Abteilungen
mit den Artikeln gegangen, wo ich immer denke, wozu braucht man die und weshalb
ist das alles so teuer. Es ist eben ein Luxuskaufhaus, was alles bietet. Man
sollte es wenigstens einmal gesehen haben, wenn man in London ist. Ich war es
ja auch schon gewohnt, dass ich am Eingang angesprochen und gebeten werde,
meinen Rucksack in die Hand zu nehmen. Wobei der Rucksack diesmal sehr klein
war. Aber wer weiß, was Leute schon alles damit angerichtet haben, auf der
anderen Seite kann mit einer großen Handtasche auch allerhand Unfug angestellt
werden.
Morgens beim Frühstück hatten wir verabredet, dass wir uns
alle in Nottinghill treffen wollten. Dabei haben wir aber auch nicht gewusst,
dass auch diese Linie an dem Wochenende nicht fuhr. Es wäre ja auch zu einfach
gewesen, von der Gloucester Road mal eben 2 Stationen bis Nottinghill zu
fahren. Stattdessen mussten wir einen Umweg fahren und obwohl alle paar Minuten
die Bahnen fahren, ist es doch ein sehr langer Weg innerhalb einer Station von
einer Bahn zur anderen. Ich staune auch hier immer wieder über die vielen
Treppen, Aufzüge und wahnsinnig langen Rolltreppen. Manches Mal dachte ich
schon, dass der Weg am Tageslicht genauso lang gewesen wäre. Aber wir hatten ja
auch Fußkranke dabei und so wurde meist gefahren. Was wir aber auch nicht
bedacht hatten, an einem sonnigen Samstag um die Mittagszeit hatten Tausende
ebenfalls die Idee nach Nottinghill zur Portobello Road zu fahren. Völlig
verdrängt hatte ich die Tatsache, dass wir in den vergangenen Jahren entweder
an einem Wochentag oder wesentlich früher dort waren. So konnten wir kurz das
Gefühl geniessen, wie es ist, wenn es so richtig voll ist und machten uns dann
doch lieber wieder auf den Weg ins Hotel. Nach einem kleinen Imbiss hieß es
dann Abschied nehmen vom Hotel und London.
Der Flughafen Heathrow ist nicht nur gut zu erreichen, er
ist auch riesengroß und bis man an Ort und Stelle ist, vergeht schon einige
Zeit. Wir wollten lieber etwas zu früh dort sein und uns nicht durch alle
Kontrollen abhetzen müssen. Außerdem, wer noch Pfund übrig hatte oder wessen Kreditkarte
noch nicht richtig heiß gelaufen war, konnte dort noch einmal in Ruhe shoppen.
Selbst Harrods hat dort einen Shop, der auch sehr lohnenswert ist.
Der Rückflug mit Lufthansa war wieder super, die Sicht auf
Stadt und Umgebung und auch auf die Themsemündung war herrlich. Es kommt einem
immer wie ein Katzensprung vor, den man zurücklegt und wenn man London verlässt, hat man wirklich
das Gefühl von einer turbulenten Weltstadt aufs Land zu kommen. Es ist immer
wieder beeindruckend.
Ein paar Bilder habe ich diesmal auch wieder zu zeigen, wer es gerne größer sehen möchte, einfach auf das Bild klicken.
Die Taxen sind immer so schön bunt, aber schwarze, wie man sie von früher kennt, gibt es natürlich auch noch.
Die Taxen sind immer so schön bunt, aber schwarze, wie man sie von früher kennt, gibt es natürlich auch noch.
besonders bunte und begrünte Pubs
hier soll Fish and Chips besonders gut schmecken, allerdings war ich zu satt, als ich das gefunden hatte und kann die Aussage nicht bestätigen
Ist das nicht mal eine tolle Fassadenverschönerung und Aussage und Bild finde ich ebenfalls sehr gut
Zwei Bilder von besagtem Stempelladen
Schilder, die mir gefallen haben
Covent Garden, voriges Jahr standen wir oben am Geländer, jetzt konnten wir die Musik unten geniessen
Eindrücke vom Leadenhall Market
Wenn ich schon nicht mit dem Bus durch das beleuchtete London fahren konnte, wollte ich aber wenigstens Harrods mit Beleuchtung fotografieren und Busse und Regenschirme bieten mal etwas Abwechslung
Der Tag endete verregnet. Am nächsten Morgen bot sich dieser Anblick aus dem Fenster:
Genau gegenüber, denn wir hatten ein Zimmer in der 5. Etage
der Blick nach Unten, die typischen Telefonzellen
vom Fenster aus sehr gut zu sehen: der Hinweis für die (schusseligen) Touristen, die trotzdem oft in die falsche Richtung schauen
Eindrücke von der Portobello Raod
Die Uhr in "unserem" Bahnhof hat mir sehr gefallen
Noch einmal ein Blick aus einem Fenster der 5. Etage unseres Hotels diesmal zur anderen Seite
Ich dachte zunächst, der Anblick wäre die Rückseite eines ganz normalen Hauses und war überrascht, wie es von vorne aussah:
das vorletzte Foto, auf dem Weg zum Hotel. Links eins der vielen schönen typischen weißen Häuser, rechts daneben das Meininger Hotel
und nun ein Abschiedsfoto mit den Telefonzellen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen