Urlaub auf Rhodos
Nun war es endlich soweit, es sollte nach Rhodos gehen. Wir
wollten doch die Insel und die Anlage kennen lernen, wo wir Clubmitglied sind.
Aus diesem Grund wurde es auch ein „geteilter“ Urlaub. In der ersten Woche
wollten wir in einem Appartement in unserer Clubanlage wohnen und in der
zweiten Woche eine weitere Anlage kennen lernen. In der ersten Woche
Selbstversorger und in der zweiten Woche „All-in-Genießer“
Ich gebe ja zu, von Rhodos wusste ich bis kurz vor meinem
Urlaub relativ wenig. Klar, mir war bekannt, dass es eine beliebte griechische
Urlauberinsel ist und vom Koloss von Rhodos hatte ich natürlich auch gelesen.
Aber das war es dann auch. Bisher kannte ich von den griechischen Inseln nur
Kreta und darüber weiß ja jeder Interessierte
eine Menge.
Ich war also überrascht, wie grün die Insel ist, dass sie
eine „kleine“ Insel ist und wie nahe die Türkei ist. Durch die Größe der Insel
konnten wir während der einen Woche, in der wir ein Auto gemietet hatten, fast
alles sehen und vieles kennen lernen. Von Kreta kann ich sagen, dass ich immer
noch nicht alles gesehen habe. Immer wieder haben wir die beiden Inseln
miteinander verglichen und ich kann vorab sagen, dass mir Rhodos gefallen hat,
ich aber ein Fan von Kreta bleiben
werde.
Nun komme ich aber endlich zu meinem Urlaubsbericht.
Samstagmittags sind wir in Düsseldorf gestartet. Wir sind
mit Tui Fly geflogen und diesmal machte das Flugzeug Werbung für Bärenmarke, es
sah toll aus. In Düsseldorf hatte ich nicht so schnell meine Digicam zur Hand,
aber auf Rhodos konnte ich ein paar Fotos machen. Der Flug war sehr angenehm.
Leider waren bis Sarajevo nur Wolken zu sehen, was auch schön aussehen kann,
aber ich bin ja auch immer neugierig und möchte etwas von der Gegend sehen, die
ich überfliege. Beim Anflug auf Rhodos konnten wir schon sehr viel von der
Insel sehen, zu mal sie ja wirklich „klein“ ist, wie ich schon erwähnte. So
konnte ich beim Anflug ebenfalls sehen, wie grün alles ist und dass die Insel
kein Flachland ist.
Die Abfertigung in dem verhältnismäßig kleinen Flughafen
ging sehr flott und mit dem Taxi waren wir auch schnell in unserem Urlaubsort
Unsere Clubanlage hatte eine super Lage. Wir wohnten direkt
am Meer, so nahe war ich dem Wasser noch nie gewesen. An unserem Ankunftstag
war es sehr sehr windig. Später sollten wir merken, dass dies nicht unangenehm
ist, sondern bei der Hitze durchaus von Vorteil sein kann. Durch den starken
Wind lag die Einflugschneise der Flugzeuge direkt über uns, aber dank der sehr
gut isolierten Fenster haben wir davon wenig gehört.
Am ersten Abend haben wir gleich eine schöne Taverne
gefunden und konnten dort sehr gut zu Abend essen. Durch die mittägliche Pause
haben die Geschäfte abends ja lange auf und so konnten wir uns auch direkt mit
allen, was wir für den nächsten Tag brauchten, eindecken. Durch die schnelle
Abfertigung am Flughafen und kurze Fahrt zur Unterkunft hatten wir abends noch
richtig viel Zeit, so haben wir auch gleich ein Auto für eine Woche gemietet.
Am Sonntagmorgen ging es dann nach dem Frühstück auch gleich
los. Ich hatte im Reiseführer von einem
Berg in unserer Nähe gelesen. Von diesem Berg Filerimos sollten wir nicht nur eine
schöne Aussicht haben, sondern auch die Akropolis von Ialyssos besichtigen
können. Zunächst interessierte uns die
Aussicht. Vom Parkplatz aus ging es über einen so genannten Kreuzweg zu einem Aussichtsturm,
in Form eines großen Kreuzes. Rechts und links des Weges liefen sehr viele
Pfauen herum, die auch reichlich Krach machten. Auf einmal sahen wir am Wegrand
einen Baum, auf dessen Ästen ganz viele Pfauen saßen. Sie waren kaum zu erkennen
und dieses Bild hat mich sehr an eine
Szene aus dem Dschungelbuch erinnert. Dort saßen in einem Baum ganz viele
Geier.
Am Ende des Kreuzweges wurden wir wirklich mit einer tollen
Sicht auf die Umgebung belohnt. Die Besichtigung der Akropolis wollten wir an
diesem Tag aber nicht mehr machen, denn dort war kaum Schatten und es war schon
sehr warm geworden.
Deshalb fuhren wir Richtung Rhodos. Einen Parkplatz am Hafen
Mandraki hatten wir auch sehr schnell gefunden. Ich war zunächst der Meinung,
dass ich die Stelle entdeckt hatte, wo der Koloss von Rhodos gestanden haben
sollte. Aber später habe ich dann noch einmal in meinen Reiseführer geschaut
und gelesen, dass man sich nicht sicher war, wo er gestanden haben soll. Ich
fand die von mir vermutete Stelle aber gut und hatte bei jedem Besuch einfach
gedacht, dass er dort gestanden haben könnte. Der Weg entlang des Hafens hat
mir sehr gefallen und immer wieder habe ich dort reichlich Fotos gemacht. Die
Hafeneinfahrt mit Hirsch Elafos und Hirschkuh Elafina hat mir gefallen,
ebenfalls die drei Windmühlen.
Im Nea Agora, dem neuen Markt, haben wir dann eine Pause
eingelegt und einen Frappé getrunken. Dieser Markt wurde von den Italienern
erbaut, die einige Jahre auf Rhodos herrschten. Von der Straße aus sieht der
Eingang zu diesem Platz wie einige riesige Moschee aus. Überrascht war ich, wie
ruhig es dort war. Es gab reichlich Geschäfte und Tavernen, die zum kaufen und
ausruhen einluden. Wir haben uns bei jedem unserer Besuche dort gerne
aufgehalten, denn obwohl es ziemlich nah an der Stadtmauer und damit an dem
Anziehungspunkt für Touristen lag, kam es mir wie eine Oase zur Entspannung
vor. Am ersten Tag unseres Besuches von Rhodos-Stadt wollten wir aber auch die
Altstadt kennen lernen und gingen direkt durch den nächsten Eingang vom neuen
Markt kommend, herein. Wir wussten nicht, dass wir damit nicht den direkten Weg
gewählt hatten, sondern befanden uns in so einer Art Graben zwischen einer
Außen- und der Stadtmauer. Dieser alte Teil von Rhodos ist schon beeindruckend.
Erbaut wurde die 4 km lange und bis zu 14 m breite Festungsmauer im fünften
Jahrhundert v.C. von Rittern des Johanniterordens. So konnte ich es nachlesen,
aber ich glaube nicht, dass es die Ritter waren, die die Mauer zum Schutz gegen
die Türken errichteten. Denn so beeindruckend wie sie auf mich wirkte,
brauchten sie jede Menge Hilfe von reichlich Arbeitern. Aber diese werden
in den Geschichtsbüchern ja selten erwähnt.
Wie auch immer, ich war fasziniert und als wird dann durch ein Tor in den
bewohnten Teil der Altstadt gehen konnten, noch mehr. In diesen engen Gassen
war reichlich Trubel. Geschäft reiht sich an Geschäft, Taverne an Taverne,
dafür ist die Straße Sokrates bekannt. Aber in den Nebengassen war es dann
verhältnismäßig ruhig. Die Gassen waren mit kleinen hoch stehenden Steinen
gepflastert und es war schon mühsam darauf zu laufen. Bei einem anderen Besuch
in Rhodos-Altstadt wollte ich unbedingt die Ritterstrasse sehen. Eigentlich ist
sie sehr unscheinbar, aber man könnte sie als eine der ersten Ritterherbergen
betrachten. Die Ritterstraße ist Europas einzige vollständig erhaltene
Wohnstraße vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Die Ritter des Ordens wurden in
Gruppen eingeteilt und untergebracht, dabei wurden die „Zungen“ berücksichtigt.
Das heißt, es lebten immer die Ritter entsprechend ihrer Muttersprache
zusammen. In diesem alten Teil der Stadt finden sich reichliche Bauten der
verschiedenen Glaubensrichtungen. Ein Minarett war immer wieder zu sehen,
ebenfalls Moscheen und kleine Kirchen. In der Old-Town soll sich seit 500
Jahren nichts verändert haben und so war der Ausflug wirklich einer in die
Vergangenheit.
Die Strecke Richtung Rhodos und zurück ist von Ialyssos sehr
schön zu fahren. Die Straße führt die meiste Zeit direkt am Strand entlang. Je
nachdem wie an dem Tag der Wind kam, konnten wir mehr oder weniger Wellen
sehen. Surfer und Kiter hatten auf jeden Fall meistens ihren Spaß. Das Blau des
Wassers hat bei mir immer wieder neue Begeisterung hervorgerufen, so viele
verschiedene Blautöne gab es. Mit der Digicam konnte das gar nicht so richtig
festgehalten werden. Wenn ich das sehen will, muss ich die Augen schließen und
mich erinnern.
Wind auf Kreta, so lautet unter anderem auch ein Buch, das
ich mal gelesen habe und während wir auf Kreta reichlich Wind kennen gelernt
hatten, habe ich auf Rhodos die Steigerung erlebt. An der Nordwestküste weht
immer ein Wind und man hat uns gesagt, ohne ihn wäre es bei der Hitze manchmal
nicht zu ertragen. An einem Abend hatten wir extrem starken Wind und in der
Taverne neben unserer Unterkunft wurde alles dicht gemacht. Es wurde auch immer
kälter, mir wurde gesagt, dass es fast ein Wintersturm war, nur eben nicht ganz
so kalt. Auf jeden Fall wühlte der Wind das Meer auch sehr auf und wieder gab
es abwechslungsreiche Blautöne.
Irgendjemand war der Meinung, dass der Wind Mücken
wegtreibt. Das kann sein, aber in unserem Appartement haben dann sehr viele
Schutz gesucht. Am ersten Morgen hatte ich am rechten Arm mindestens 8
Mückenstiche, am nächsten Morgen zählte ich am linken Arm ebenfalls so viele.
Später habe ich es dann auf gegeben, es kam mir vor, als hätte ich gefühlte 100
Stück, tatsächlich, habe ich bei 50 aufgehört zu zählen- So viele hatte ich
noch nicht einmal während meines Urlaubs in Norwegen gehabt und da ist es ja
bekannt, dass dort im Sommer die Mücken einen gerne überfallen. Zum Glück haben
nicht alle gejuckt und ich hatte eigentlich auch vorgesorgt, anscheinend helfen
die deutschen Mittel nicht und deshalb habe ich mich dort in der Apotheke dann
beraten lassen und entsprechend eingekauft.
Aber die Mücken konnten mich natürlich nicht von weiteren
Ausflügen abhalten. Montags sind wir
Richtung Rhodos-Stadt gestartet und dann die Ostküste entlang gefahren. Ziel
war ein Ort namens Epta Piges, in Englisch hieß er Seven Springs. In einem Wald
befanden sich sieben Quellen, die sich zu einem kleinen Bach vereinen und dann
durch einen Tunnel fließen. Viele Touristen sind durch diesen Tunnel gegangen,
ich hatte kein Verlangen danach, denn es war ein langer dusterer Tunnel. Mein
Mann durfte den Weg alleine gehen. Dafür wurde er nach 150 Metern auch mit dem
Anblick eines wunderschönen Sees belohnt. Obwohl sehr viele Touristen den Ort
besuchen, war es dort sehr ruhig und idyllisch. Allerdings hatte ich ab und zu
auch nicht das Gefühl auf einer griechischen Insel zu sein.
Im Vorfeld hatte ich mir ja auch Gedanken gemacht, wie wir
als Deutsche dort aufgenommen werden. Aber es waren so viele Touristen
unterwegs, da fielen wir gar nicht auf. Am ersten Wochenende fand das
Fußballspiel im Wembleystadion statt und überall konnten wir große Leinwände
sehen oder sehr große Fernseher. Wurden wir kurz darauf gefragt, woher wir kommen,
sprachen uns alle sofort auf das Spiel an und auch später noch, waren alle sehr
freundlich zu uns. Also von diesen Schreckbildern, böse Deutsche und Sparzwänge
haben wir nichts zu spüren bekommen.
Ich schweife immer wieder ab, aber mir ist es auch wichtig, solche Gedanken und
Gegebenheiten mitzuteilen.
Weiter geht es jetzt mit der Beschreibung der nächsten Tour.
Wir wollten zur Südspitze der Insel zu dem Ort Prassonissi, der auch wieder ein
Surferparadies sein sollte. Diesmal
fuhren wir an der Westküste entlang. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, ob
die Bewohner nur vom Tourismus leben oder auch etwas anbauen. Im dicht bebauten
Norden habe ich wenig entdecken können. Aber jetzt konnte ich endlich die
vielen Olivenbäume sehen, ebenso eine Menge Tomatentreibhäuser. Außerdem haben
wir sehr viele Kartoffelfelder und auch Getreidefelder entdeckt.
In meinem Reiseführer hatte ich mich vorher schlau gemacht,
schließlich wollte ich nicht irgendwo langfahren und verpasse dann etwas
besonderes, weil ich die Schilder nicht lesen kann oder etwas versteckt neben
der Straße liegt. So wusste ich, dass wir das Bergdorf Siana nicht einfach
durchfahren, sondern auch eine Pause einlegen sollten. Dort wurden unter
anderem auch die Spezialitäten angeboten: den leckeren Thymianhonig, sehr gutes
Olivenöl und einen Tresterschnaps, der dort Souma genannt wird. Natürlich
konnte dort alles probiert werden und wir haben einiges gekauft. Sehr clever
ist ja, dass alles in stabilen Plastikflaschen verkauft wird, so wird das
Fluggepäck nicht durch Glas zusätzlich belastet. Pause heißt für uns ja auch
immer, einen leckeren Frappé trinken und sich im Ort etwas umsehen. Da dieses
Dorf allerdings von Touristenbussen angesteuert wird, haben wir uns ziemlich
schnell wieder auf den Weg gemacht und kamen nach kurzer Zeit im Süden an. Der
Strand war sehr sehr breit. Häuser gibt es sehr wenige, in den Anfängen gab es
dort wohl auch nur ganz einfache Unterkünfte und Tavernen für die Surfer. Durch
die verschiedenen Winde wird sehr viel Dreck an Land gespült und auch sonst war
es dort überhaupt nicht sauber. Es störte sich aber auch keiner dran. Dies war
die einzige Stelle auf der Insel, die mir sehr ungepflegt vorkam. Ansonsten war
alles wirklich sehr sauber. Auch diese Müllhalden, die ich von anderen Inseln
kannte, habe ich dort nicht entdeckt.
Nach einem weiteren Frappé ging es dann entlang der Ostküste
nach Norden. Auf diesem Weg haben wir sehr viele, nach unserer Meinung,
hässliche Hotels gesehen und aufgefallen sind uns sehr viele Häuser, die entweder
halb oder ganz fertig zum Verkauf angeboten wurden. Wir waren uns dann auch
einig, dass uns die Gegend, in der wir auf der Insel wohnten besser gefiel.
Das Wetter hat sich auf der Insel sehr häufig geändert, ich
habe vielleicht schon erwähnt, dass in
diesem Jahr der Sommeranfang dort auch sehr schlecht ausgefallen ist. Nun, uns
hat es gereicht und gefallen, wir waren ja froh, dass es nicht so sehr heiß
war. An diesem Abend zog Bewölkung auf und am nächsten Morgen musste sich die
Sonne ganz schön durch die Wolken kämpfen. Für diesen Tag stand ein Ausflug
Richtung Schmetterlingstal auf unserem Plan. Allerdings wollten wir das Tal
nicht durchwandern, denn die Schmetterlinge sollten in den Mengen noch nicht da
sein. Ziel war ein Kloster oberhalb des Tals. Vom Kloster Kalopetra hatten wir
wieder eine wunderschöne Aussicht auf die Insel. Dort oben bieten einige
Bauerfrauen aus der Umgebung frisch gepressten Orangensaft und eine Spezialität
an. Die kleinen Teigbällchen, die Loukoumades kannten wir schon von unseren
Kretaurlauben und wollten sie dort auch gerne essen. Sie sind zwar sehr süß,
weil sie mit Honig übergossen werden, aber das sollte uns nicht abschrecken.
Nun befanden wir uns wieder in den Bergen und wir wollten
uns dann auch ein weiteres Dorf: Psinthos ansehen. Laut Reiseführer soll es
auch noch sehr ursprünglich sein. In den Tavernen rings um den Dorfplatz wurde
spezielles Essen angeboten, aber nach unseren süßen Teigbällchen hatten wir
erst mal keinen Hunger mehr. So haben wir uns nur ein bisschen umgesehen,
nachdem wir den Platz endlich gefunden hatten. Dabei haben wir nicht zum ersten
Mal festgestellt, dass die Ausschilderung überhaupt nicht gut auf der Insel
ist. Oft waren wir schon durch einen Ort gefahren und hatten es gar nicht
bemerkt, weil selten Ortsschilder angebracht waren. Das war ein bisschen
störend, wenn ich mich nach der Landkarte richten wollte, um eine Abzweigung zu
finden. Mit Tricks konnten wir uns zwar
helfen, aber anders wäre es leichter gewesen.
Da die Ausflüge selten einen ganzen Tag dauerten, hatten wir
nachmittags Zeit, uns an unserem Pool auszuruhen und auch abzukühlen. Außerdem
hatten wir fast alles gesehen, was wir uns vorgenommen hatten. Deshalb hatten
wir uns für den nächsten Tag einen ausgiebigen Einkaufsbummel in Rhodos
vorgenommen. Wir wollten Gewürze kaufen, außerdem nach einem Musikladen suchen,
in dem wir eine CD eines griechischen Sängers zu finden hofften. Auf Kreta
hatten wir oft ein Lied von ihm gehört und uns damals eine CD gekauft. Jetzt
wollten wir eine neue von ihm haben und wir hatten Glück, am Tag davor ist eine
neue CD von Remos in den Verkauf gekommen.
Das Wetter war an dem Tag auch einkaufsfreundlich, es war
nämlich den ganzen Tag diesig, die Küster der Türkei war überhaupt nicht zu
sehen und so war es gut, dass wir am Tag zuvor den Ausflug mit der Aussicht
gemacht hatten. Natürlich haben wir sehr gut eingekauft, aber es war auch nicht
anderes zu erwarten, schließlich reiht sich in der Altstadt ein Geschäft an das
nächste. Wer da nichts findet, macht etwas falsch. Wir wurden auch von einem
Griechen angesprochen, der sich gerne mit uns auf Deutsch unterhalten wollte.
Er meinte zum Üben aber eigentlich wollte er uns eine Pelzjacke verkaufen und
war erstaunt, dass wir keine wollten. Er war der Meinung unsere Winter sind so
kalt, da brauchen wir Pelze. Aber auf die Idee in einem Sommerurlaub auf einer
Insel Pelze zu kaufen, komme ich ganz bestimmt nicht. Aber so konnte ich
endlich meine Frage loswerden, wer denn dort Pelzjacken kauft und es sich
wirklich lohnt. Es ist wohl so, dass sehr viele reiche Russen sich dort
eindecken und angeblich auch Deutsche, haha, ich habe aber trotzdem nichts
gekauft.
Nun war die erste Woche fast rum und auf unserer
Ausflugsliste stand nur noch ein Ort: Lindos. Auch Lindos kann eine Akropolis
vorweisen, allerdings war es an dem Tag wieder so heiß, dass wir auf den
Aufstieg verzichtet haben und den armen Eseln wollten wir nicht zumuten, uns
nach oben zu tragen. Aber es gab ja auch so sehr viel zu sehen. Der Ort bietet
schon von der Straße her einen wunderschönen Anblick. Unterhalb der Akropolis
schmiegen sich viele weiße Häuser am Berg. Wir mussten außerhalb des Ortes
parken, denn die Gassen sind so schmal, dass manchmal nur der Esel Platz hatte.
An manchen Stellen waren die Gassen aber auch so breit, dass dort das liebste
Fortbewegungsmittel, das Moped fahren konnte. Im Reiseführer stand, dass es
dort ab 10 Uhr sehr voll wird, weil dann die vielen Reisebusse eintreffen. Wir
waren um halb zehn dort und es war schon reichlich Trubel. So sind wir dann
auch etwas durch die Seitengassen gegangen und konnten mehr oder weniger die
Ruhe und den schönen Anblick genießen. Viele Häuser hatten einen „Roof Garden“
und eine Taverne gefiel mir sehr gut, neugierig wollte ich ja auch einmal eins
der Häuser von Innen sehen und hatte dadurch die Möglichkeit. Also haben wir
einen verwinkelten Weg aufs Dach gewählt, wo wir auch wieder unseren beliebten
Frappé getrunken haben. Der Ausblick von diesem Dach war einfach super. Es fiel
mir schwer, mich davon loszureißen. Aber inzwischen wurde es immer turbulenter
in den Gassen und das mag ich ja nicht so gerne. Bevor also noch mehr Touristen
den wunderschönen Ort stürmten, machten wir uns lieber über stille Gassen auf
den Rückweg. Übrigens ist mir dabei aufgefallen,
dass an vielen Häusern Schilder mit dem Hinweis „Room to rent“ hingen, also
kann man, wenn man das möchte dort auch einige Tage verbringen. Durch die
Hanglage ging es zwischen den Häusern immer wieder steil nach unten oder oben.
An manchen Stellen waren Handläufe angebracht, ich kann mir vorstellen, dass
man bei Nässe auf den Steinen schnell ins Rutschen kommt. Auch in diesem Ort
fiel mir etwas Typisches von der Insel auf. Mit schwarzen und weißen
Kieselsteinen werden Muster in Innenhöfen, vor Kirchen und vor Hauseingängen
gelegt. In Lindos habe ich das vor sehr vielen Hauseingängen gesehen. Wenn ich
richtig informiert bin, dann wird diese Art Pflasterung Kochlaki genannt. Man
hat immer das Gefühl eine kleine Fußmassge zu bekommen, wenn man darüber geht.
Nun war die erste Woche tatsächlich rum und wir packten
unsere Koffer, um in die nächste Anlage zu wechseln. Dort hatten wir die
Möglichkeit durch All-In unsere Mahlzeiten in der Anlage einzunehmen. Vorher
hatten wir in den umliegenden Tavernen gegessen oder unterwegs. Jetzt war
Verwöhnen angesagt. Wer schon mal in Griechenland war, kennt sicher diese
Büfetts zum Frühstück, Mittag- und Abendessen. Wir hatten dies ja schon auf
Kreta kennen gelernt und freuten uns auch darauf, jeden Tag etwas anderes
probieren zu können. Sehr beliebt ist der Joghurt mit Thymianhonig, den konnte
ich zu jeder Zeit als Nachtisch essen. Allerdings haben wir mittags meistens
nur etwas in der Snackbar gegessen, zweimal am Tag im großen Restaurant war uns
einfach zu viel. Für einen Tagesausflug konnte man sich auch ein Lunchpaket
packen, aber bei unserem Ausflug mit dem Omnibus nach Rhodosstadt hatten wir
keine Lust darauf. Außerdem gibt es dort an jeder Ecke sehr günstig Gyros-Pita
zu kaufen-
Hatten wir vorher in unserem Club viel Ruhe und mussten uns
selbst versorgen, gab es jetzt reichlich Unterhaltung. Man konnte dem aber auch
aus dem Weg gehen und sich im Relaxbereich aufhalten. Abends fand ich es alerdings
sehr schön, dass wir die Möglichkeit hatten unter freiem Himmel im Theater zu
sitzen und das sehr gute Programm zu genießen. An einem Abend stand auch „Greek
Night“ auf dem Programm, worauf ich mich auch freute, denn die typischen Klänge
gehören für mich einfach zu einem Urlaub in Griechenland.
So konnte unser Urlaub auf Rhodos ganz relaxt dem Ende
entgegen gehen.
Ich fand die Reise sehr schön. Hatten wir zu Anfang Rhodos
noch oft mit Kreta verglichen, wurde es dann aber doch immer weniger. Jede
Insel hat ihren Reiz. Rhodos ist sehr sauber. Wir haben gesehen, dass viele
Arbeiter an Neubauten tätig waren. Die halbfertigen Häuser, wo man ganz genau
erkennen kann, dass irgendwann vielleicht mal eine weitere Etage aufgestockt
werden kann, haben wir auch gesehen, aber es waren nicht sehr viele. Die
Mehrzahl waren sehr schöne Häuser, die wirklich richtige Dächer hatten. An der
Hauptstraße von Ialyssos standen auch einige wunderschöne Villen, die uns sehr
gefallen haben. Diese blau-weißen Bauten, die wir von Griechenlandbildern
kennen, haben wir dort gar nicht gefunden. Zumindest nicht als Privathäuser.
Eine Taverne gab es in diesem griechischen Stil, aber das war alles so
übertrieben und wirkte schon sehr kitschig.
Man merkt, dass auf der Insel sehr viel Tourismus ist,
meistens wurden wir auf Englisch begrüßt und angesprochen. Ich bringe aber
immer gerne meine paar Vokabeln an, die ich kenne und sobald ich jemanden mit
Kalimera begrüßte oder mich mit Efharisto bedankte, freuten sich die Griechen
doch sehr, man konnte wirklich die Freude im Gesicht sehen.
Der Taxifahrer, der uns zum Flughafen brachte,
verabschiedete sich mit den Worten: See you next year. Dazu kann ich allerdings
sagen, im nächsten Jahr steht Kreta auf unserem Plan.
Wer sich bis hierhin durch meinen Bericht gelesen hat, hat
sich hoffentlich nicht gelangweilt und wird mit dem Anblick schöner Bilder
belohnt. Danke für die Geduld und das Lesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen