Sonntag, 7. Oktober 2007

Österreich Salzburger Land

Urlaub in Werfenweng 2004


Mit vielen Urlaubsorten geht es mir so, wenn ich dort einmal war, kann es sein, dass ich öfter hinfahren möchte. So ist es auch mit Werfenweng im Salzburger Land und „unserer“ Pension Wiesengrund.








Wir hatten ab dem 1.8. dort gebucht und uns in der Nacht um 1.37 Uhr auf den Weg gemacht. Zum Glück waren die Straßen frei und wir waren um 8.37 Uhr die ersten Gäste dort. Denn unsere Pensionswirte waren selber in Urlaub gewesen und hatten die Pension an diesem Tag wieder geöffnet.

Unser Bedenken, dass wir deshalb kein Frühstück bekommen könnten, zerstreute sich sehr schnell. Wir wurden herzlich empfangen, mit Umarmen und Gratulation und viel Freude auf beiden Seiten. Kurz haben wir uns auf unseren Zimmern erfrischt und schon stand alles für ein schönes Sonntagsfrühstück bereit.

Natürlich war die Fahrt anstrengend und wir haben alle drei erstmal eine Runde geschlafen. Nach und nach trafen alles liebe und bekannte Gäste ein. Es war jedes Mal ein großes Hallo und Umarmen. Am Nachmittag waren dann alle da, das Haus war voll. Zuerst wurde gefragt, wie geht es, was gibt es neues und so weiter. Auf meinen Geburtstag musste ich auch mehrmals anstoßen. Ich hatte vorher in aller Ruhe meine ganze Post aus dem Schuhkarton genommen und nach und nach geöffnet, es hat mir sehr viel Freude bereitet.

Nach dem Kaffee/Tee wurde ein kleiner Spaziergang in die nähere Umgebung gemacht, das Wetter war ja herrlich, aber man wollte am ersten Tag ja nichts übertreiben.


Wir hatten uns sowieso vorgenommen, alles in Ruhe zu machen und uns hauptsächlich auf unseren Urlaubsort zu konzentrieren. Denn im Herbst schließt die Pension und wir wussten nicht, ob wir noch einmal dort hinfahren wollten. Denn ich habe die Leute dort vor 32 Jahren kennen gelernt und war in den Jahren mehrmals dort. Der Ort und die Pension gehören für mich zusammen. Allerdings hatten wir mit unseren Bergkameraden wieder so viel Spaß, dass wir gesagt haben, es wäre schade, wenn wir uns auch nicht wieder sehen. So haben denn einige für nächstes Jahr eine Pension gefunden und dort gebucht. Sie werden uns berichten, wie es war und ob wir uns in zwei Jahren dort wieder treffen können.


Nun aber mal zu unseren Wanderungen, bzw. zu denen, die mein Mann und Tochter mit den anderen unternommen haben. Ich habe nun endgültig beschlossen, dass ich nicht mehr zu Fuß auf die Berge gehen kann, wenn es so steil ist, ich bevorzuge den Sessellift nach oben und dort kann ich stundenlang Wandern.


Am ersten Tag haben wir allerdings erst mal ein paar Einkäufe erledigt. Obst und Wasser für die Wanderungen, dann schon mal geschaut, was es neues in Bischofshofen gibt, das ist der nächste größere Ort, wo wir oft einkaufen.


Am nächsten Tag sind wir (Mann, Tochter und ich) mit dem Sessellift hoch auf 1800 m gefahren und wir wollten von dort über die Almen wieder nach unten gehen. Eine sehr schöne Wanderung mit tollen Aussichten. Allerdings hatten wir nachmittags einen ordentlichen Muskelkater in den Beinen. Das ist uns noch nie passiert, denn diese Wanderung machen wir immer, wenn wir dort sind. Aber was uns nicht umbringt, macht uns nur härter ;o)


Deswegen haben wir uns frohen Mutes anderen Gästen angeschlossen, die bei Kleinarl zum Tappenkarsee wollten. Dort wollten wir immer schon mal hin und nun haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Zu mehreren macht das Wandern ja auch viel mehr Spaß.
Aber das habe ich nicht besser gewusst. Mit dem Auto sind wir so nahe wie möglich zu dem Start, wo es aufwärts geht gefahren. Dann hieß es dort oben müssen wir hin. Oh, na gut, so schlimm wird es wohl nicht werden. Außerdem macht es mir nichts aus, die letzte der Truppe zu sein und eine viertel Stunde später an der Alm zu sein. Aber es hat sich auch gelohnt!!! Der See liegt bei 1770 m, die wir ja erst einmal hoch mussten, ganz schön gemütlich. Pausen zum Schauen und Trinken waren reichlich.
Es war aber auch eine herrliche Aussicht ins Tal und die anderen Berge. Netterweise haben die schnelleren immer wieder auf uns langsamen gewartet und dadurch ja mehr Pausen oder besser gesagt, längere Pausen machen können, diese Schlingel. Ein bisschen mulmig wurde es mir, als wir einen Wasserfall überqueren mussten, allerdings konnten wir uns an Eisenketten festhalten, was ich natürlich auch gemacht habe. Puh. Wenn man nicht so schnell geht, bemerkt man am Wegesrand auch die herrlichen Blumen, was da nicht alles blühte! Es war traumhaft! Besonders der Almrausch war in voller Blüte. Als dann endlich die letzte Kurve und der See in Sicht kamen, wurden wir für die Strapaze belohnt. Es war wunderschön dort oben. Durch den späten Sommer lag noch viel Schnee an den schattigen Stellen der Berge. Der See war riesig und am Rand gar nicht so kalt. Aber stellenweise ist er 300 m tief und auch entsprechend kalt.

Wie es üblich ist, gibt es auf den Almen ja herrliches Essen. Viel selbstgemachter Käse und Bretteljausen. Leider hatte ich gar nicht viel Hunger, nur sehr viel Durst. Für den Aufstieg hatte ich 1 ¾ Stunde gebraucht und runter fast genauso lange. Und das war jetzt das Aus für meine Beine, als wir wieder an der Pension waren, musste ich meine Beine aus dem Auto heben und auf das abendliche Federballspielen habe ich auch verzichtet. Zum Glück ging es den anderen auch so und jeder hatte dann für den nächsten Tag etwas Ruhiges geplant.


Im Ort gibt es einen wunderschönen Badesee, wo wir des Öfteren zur Erholung nach den Wanderungen waren. Denn abgeschreckt hat uns der Muskelkater ja nicht. Aber ich hatte dann beschlossen, dass ich solch extreme Höhen nicht mehr begehen werde.

Für den Samstag hat unser Pensionswirt seinen Gästen eine sehr schöne Tour rausgesucht, die er mit Interessierten machen wollte. Als ich dann aber gelesen hatte, dass bis zur ersten Hütte ein Aufstieg von 1 ½ Stunden und bis zur zweiten weitere 2 Stunden sein wird, habe ich mit einigen anderen „Geschädigten“ darauf verzichtet. Meine Tochter und mein Mann und 8 andere haben es sich aber nicht nehmen lassen und eine wunderschöne Wanderung gemacht.
Nun gut, ich war auch nicht faul, unsere kleine Gruppe ist erst einkaufen gewesen, denn einige hatten nur eine Woche Urlaub und wollten zum Abschied noch etwas einkaufen. Danach haben wir auch eine gemütliche Wanderung von 3 Stunden gemacht. Die Männer wollten Pilze suchen, aber leider war noch nicht die richtige Zeit gewesen, eine Handvoll gab es nur. Dafür hatte unsere große Gruppe eine Stelle mit wahnsinnig vielen Pfifferlingen entdeckt und so viel eingesammelt, dass zum Abendessen jeder der Gäste etwas haben konnte.

Was ich in diesem Urlaub ganz toll fand, war, dass eine Bastelfreundin, die ich seit über einem Jahr kenne, aber noch nie gesehen habe, mich besucht hat. Sie ist extra aus der Nähe von Wiener Neustadt zu mir gekommen. Leider war an dem Tag das Wetter nicht so schön und ich konnte die geplante Wanderung mit ihr nicht machen, so wurde es nur ein Ausflug in die Wengerau, das Talende unseres Urlaubsortes.

Wie es immer so ist, ein paar Gäste reisen ab und andere kommen, aber es waren wieder liebe Urlaubsfreunde, die an dem Sonntag eintrafen. Wieder gab es freudiges Hallo und gemütliches beisammensitzen.

Der Montag war für kleinere Touren oder zum Eingewöhnen der neuen Gäste vorgesehen. Wobei unsere kleine Tour auch wieder anstrengend war. Zuerst ging es wieder mit dem Lift ganz nach oben und dann weiter zu einer Hütte, von wo man auf die Berge eine traumhafte Sicht hat. Bei klarer Sicht kann sogar der Großglockner mit seinen Schneefeldern gesehen werden. Und nun wollten wir einen anderen Weg zum Abstieg nehmen. Vor Jahren bin ich diesen schon mal gegangen, entweder habe ich das Unangenehme verdrängt, oder er war nicht so schlimm. Von ca. 1500 m ging es nach unten, kaum Schatten und sehr viele Schottersteine, auf denen wir sehr oft ausgerutscht sind. Einmal habe ich mich richtig auf meinen Hosenboden gesetzt. Nach 1 ½ Stunden endlich waren wir wieder unten. Zum Glück hatten wir den Badesee eingeplant und entsprechend alles ins Auto gepackt. Das war dann auch das angenehme, nach dieser Tour sich im See zu erfrischen.

Es hört sich jetzt alles so schlimm an, aber man ist doch sehr stolz auf sich, was man alles schafft und die Aussichten belohnen einen immer wieder. An diesen Tag war eine junge Wanderfreundin dabei, die ungern Lift fährt, sich aber mutig überwunden hat. Wir waren stolz auf sie! Das war überhaupt das schöne, dass jeder sich einer Idee anschließen konnte und vieles gemeinsam gemacht wurde.

Abends hat es sehr viel Spaß gemacht, über das erlebte bei einem Glas Gespritzten zu reden und zu lachen. Selbst ein Besuch im Salzburger Freilichtmuseum war erlebnisreich und schön mit mehreren.


Als Höhepunkt für diesen Urlaub war eine so genannte Plateauwanderung geplant. Das war wirklich der Höhepunkt, alle, die dabei waren, haben gesagt, es war super aber wir machen das nie wieder.

Morgens um 6.30 Uhr wurde gefrühstückt und um 7 Uhr sind 10 wackere Wanderer aufgebrochen und zu der Alm gefahren, wo sie starten wollten. Um 7.30 Uhr begann dann der Aufstieg. Durch die Latschenfelder zur Scharte des Fieberhorns. Ziel war die Edelweißhütte auf einer Höhe von 2349 m. Aber der Aufstieg war sehr anstrengend, richtige Kletterpartien, an einer Stelle ganz schmal mit Seil gesichert. Ohje, mir hat es gereicht, dass ich das Gefilmte ansehen durfte. Ich hätte ja mein Herz in der Hose gehabt. Nach 4 Stunden war die Hütte erreicht.
Wir hatten immer Kontakt per Handy, so wussten alle immer, wo die anderen sich befinden. Im Gedanken sind wir in der Pension ja alle mitgegangen. Wer und aus welchem Grund das dort oben auf dem Berg Plateau genannt hat, weiß keiner. Ich glaube der könnte sich auch einiges anhören. Auf jeden Fall ging es nun stundenlang rauf und runter, denn der Abstieg sollte hinter den Eiskogeln stattfinden. Es war schon sehr beeindruckend. Diese Sicht von ganz oben, Gemsen in greifbarer Nähe und sogar Paragleiter, die dort auf einem anderen Berg immer starten waren ganz in der Nähe.


einige Eindrücke von der Plateauwanderung:













Die Bilder und der Film haben uns alle sehr beeindruckt. Abgemacht war, dass einige von uns mit dem Auto in die Wengerau fahren und dort alle in Empfang nehmen. Zum einen mussten ja die Autos wieder geholt werden und zum anderen wäre der Weg zur Pension so weit und dies wollten wir den fleißigen Wanderern gerne ersparen. Also bin ich nachmittags mit einem Buch bewaffnet in die Au gegangen, habe mir eine schöne Bank gesucht und gewartet.
Kurz vor 18 Uhr waren die beiden Autofahrer dort und wir haben dann schnell die Autos, die ja nun wirklich Kilometerweit weg standen geholt. Anfangs waren die beiden noch sehr gesprächig aber dann wurden sie immer stiller, denn sie waren so was von kaputt. Als ich wieder in der Pension war, fiel mir meine völlig erschöpfte Tochter in die Arme. Die meisten waren dann auch sehr schnell nach dem Abendessen verschwunden. Aber tagelang war diese Tour Gesprächsstoff.

Wie man vermutet war der nächste Tag dann auch wieder ein großer Ruhetag. Nun man kann ja auch so vieles machen, was nicht anstrengend ist. Schließlich sollte der Urlaub ja auch der Erholung dienen. ;o) Aber in die Berge zu fahren, ohne mal hoch und die Aussichten zu genießen, käme für alle nicht in Frage. Also wurde wieder von allen für den übernächsten Tag Wanderungen geplant.

Wir wollten nur eine kleine machen, die sich aber auch als sehr steil herausstellte. Es ging nur bergauf!! Kein Stück mal eben oder leicht bergauf. Na ja, ich habe es auch überstanden und zum Abstieg haben wir dann einen gemütlichen Forstweg gewählt. Also, wenn ich mittendrin stecke, dann schimpfe ich immer wie ein Rohrspatz. Aber wenn ich das Ziel erreicht habe, bin ich froh und genieße es. Leider konnte wegen schlechtem Wetter unsere letzte Tour nicht gemacht werden. Was aber auch nicht weiter schlimm war, denn dort wäre wieder ein Stück sehr steil gewesen und wir waren eigentlich schon sehr oft dort, also haben wir weiter nichts versäumt.

Aber nicht nur die Wanderungen waren in diesem Urlaub schön. Da ich den PC, den ich dort hätte nutzen können, ignoriert habe, bin ich zu vielen anderen Dingen gekommen. Natürlich zum Lesen, das ist ja klar. Dann haben wir ab und zu Spiele mit mehreren gemacht. Spaß macht auch das einfache Mensch ärgere Dich nicht. Besonders schön war, dass man sich mit jedem gut unterhalten konnte, über alle möglichen Themen. Abends wurde nach dem guten Essen viel Federball gespielt oder noch eine kleine Runde spaziert. Danach saßen wir meist sehr gemütlich zusammen. Es gab viel zu lachen. Verwöhnt wurden wir mit einem guten Frühstück, mittags hatten wir selten Hunger. Nachmittags habe ich sehr gerne ein Kännchen Tee getrunken, wenn wir zu der Zeit in der Pension waren. Und abends gab es immer leckeres zu essen. Es war einfach toll.

Der Abschied fiel uns allen auch sehr schwer. So manche Träne ist beim Verabschieden geflossen und man versprach, zu schreiben, anzurufen und sich mal zu treffen. Jetzt zehren wir erst einmal alle von diesem gelungenen Urlaub.

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