Wenn es eine Stadt gibt, die mich immer wieder anlockt, dann ist es London. Zumal die Flugzeit von uns aus nur eine Stunde beträgt.
So hat es London auch in diesem Jahr wieder geschafft und ich habe mich auf den Weg gemacht. Begleitet wurde ich von 3 Freunden. Meine älteste Freundin und ich waren vor genau 30 Jahren zum ersten Mal für mehrere Tage dort und auch später noch einmal. So kennen wir beide uns ja gut aus und konnten uns um die beiden kümmern, die zum ersten Mal in London waren. Da meist mehrere Interessen vorhanden sind, was man sehen möchte und auch unternehmen will, haben wir uns in 2 Gruppen aufgeteilt. Ich hatte das Vergnügen meiner zweitältesten Freundin vieles von London zu zeigen. Schon zu Hause hat es mir viel Freude bereitet, als ich überlegt habe, wohin ich mit ihr an dem einen Tag gehen bzw. fahren möchte. Nachdem nun alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, konnte besagter Tag ja kommen.
Wie immer hieß es sehr früh aufstehen, denn der Flieger sollte um 6.30 Uhr starten. Aber für London stehe ich gerne früh auf. Nachdem wir alles am Flughafen erledigt hatten und wir zu unserem Flieger konnten, kam wieder die Überraschung, dass wir mit der niedlichen kleinen Maschine fliegen sollten. Na gut, die mitreisenden Geschäftsleute waren nicht beunruhigt, die Crew ebenfalls nicht, also konnten wir auch davon ausgehen, dass das Maschinchen es wohl schaffen wird.
Nach ca. einer Stunde konnten wir in London Stansted landen und auch gleich zum Zug gehen, ohne uns mit dem Kaufen von Fahrkarten aufhalten zu müssen, denn mittlerweile kann ja alles schon im Vorfeld online besorgt werden. Ein toller Service, der mir sehr gut gefällt. Der Zug fährt vom Flughafen Stansted ja ca 45 Minuten bis zur Liverpool Street. Schon von oben hatten wir die Rapsfelder gesehen, die langsam von Grün zu Gelb wechseln und nun konnten wir auch die wunderschönen blühenden Bäume bewundern. Überhaupt ist es eine sehr schöne Strecke, die wir immer fahren. Nette kleine Orte, typische englische Häuser und ein Kanal, den ich immer wieder sehen konnte. Nun konnte ich meine Freundin auf die kleinen Ortschaften hinweisen, wo die Häuser direkt an dem kleinen Kanal standen und einen Bootssteg am Grundstück hatten. Es wirkte alles sehr idyllisch.
Irgendwann standen längs der Zugstrecke immer mehr Häuser und wir wussten, dass wir uns der großen Stadt näherten. Schon von weitem ist das extravagante Bürogebäude einer Versicherung zu sehen, das ich auf einigen Fotos auch verewigt habe. Endlich war das erste Ziel erreicht: London Liverpool Street Station. Immer wieder bin ich von der tollen Konstruktion der Träger beeindruckt. Es wirkt auf mich so fein gearbeitet, wie Spitzen, die Tischdecken umranden. Deshalb mache ich wohl auch jedes Jahr wieder Fotos davon. Nachdem wir vor dem Bahnhof den hübschen Pub bewundert und auch die verschiedenen Arten der Häuser bestaunt hatten, ging es zu dem Bus Nr. 11.
Im vorigen Jahr hatte ich entdeckt, welch tolle Route er fährt und sich auch für London-Neulinge bestens anbietet. Außerdem konnten wir so der Rush-Hour in der Subway umgehen und saßen bequem im Bus, der sich überirdisch durch die Staus quälen musste, aber dadurch konnten wir auch vieles in Ruhe sehen. Auch in diesem Jahr habe ich über den Mut der Radfahrer gestaunt. Ich würde nie mit dem Auto durch London fahren wollen, aber mit dem Rad noch weniger! Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass die Mehrheit der Radfahrer Helme und grell leuchtende Westen trugen. Lustig sahen für mich die Fahrer im Anzug oder Kostüm aus, aber ich vermute mal auf diese Weise kamen sie am schnellsten ins Büro. Wir hatten aber Zeit und konnten vom Bus oben alles schön überblicken. Ich finde es ja toll, dass es in London, nachdem die alten Doppeldecker aus dem Verkehr gezogen wurden, immer noch Doppeldecker gibt, die für mich auch unbedingt zum Stadtbild von London gehören.
Es hat sich ja viel gewandelt in den ganzen Jahren, die großen schwarzen Taxen haben viel farbige Konkurrenz bekommen und es verging kein Augenblick, während man den Verkehr beobachtete, in dem keine Taxe an einem vorbeifuhr. Auf jeden Fall konnten wir durch unsere Fahrt mit dem Bus Nr. 11 schon einige Sehenswürdigkeiten „abhaken“. St. Pauls Cathedral gehört dazu, ebenso die Fahrt über die „Fleet Street“, die an dem alten Grenzpunkt „Temple Bar“ zur „Strand“ wird. Die Fahrt ging weiter am Trafalgar Square vorbei in Richtung Whitehall. Da der Bus wegen des großen Verkehrsaufkommens wirklich nur sehr langsam vorankam, konnten wir in Ruhe zum Horse Guards und in die Downing Street blicken. Langsam näherten wir uns dem nächsten Ziel. An der Westminster Abbey hieß es, jetzt können wir nach dem langen Sitzen mal unsere Beine vertreten.
Gegenüber der Abtei wurden große Zuschauertribünen aufgebaut, „große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus“, für die anstehende Hochzeit wurde an vielen Ecken mit Hochtouren gearbeitet. Nicht nur unsere Füße bekamen etwas zu tun, auch unsere Fotoapparate konnten endlich tätig werden. Vorbei an der Abtei ging es Richtung Big Ben, der übrigens viertelstündlich sehr melodisch läutet. Von der Westminster Bridge hatten wir einen schönen Blick auf das Parlament und zur anderen Seite Richtung „London Eye“. Erstaunlich ist ja, dass man in London nur ein paar Meter gehen muss und dann Orte der Ruhe findet. So wählten wir den Weg durch den St. James’s Park zum Buckingham Palast und bekamen von dem starken Verkehr kaum noch etwas mit. Vor dem Palast fand gerade eine kleine Wachablösung statt, als wir dort ankamen. Es ist schon interessant mit anzusehen, wie das so abläuft. Gegenüber des Palastes wurde ebenfalls sehr eifrig gearbeitet, Riesentribünen entstanden vor dem Green Park und wie es aussah wurde der Brunnen „verpackt“. Ich bin ja wirklich mal gespannt, wie es bei der Hochzeit aussieht, besonders jetzt, wo ich doch auch die Vorbereitungen gesehen habe.
Unser Weg führte uns weiter, nun durch den Green Park, wo riesengroße Zelte aufgebaut wurden, Richtung Hyde Park Corner, wir wollten zum Shop des Hardrock Cafes. In London erfreuten uns viele Bäume mit der Blütenpracht und auch die Blumenbeete gaben ihr Bestes. Am schnellstens kommt man in London ja mit der U-Bahn voran, aber mit dem Bus sieht man viel mehr. So wechselten wir immer wieder die Transportmittel. Im Underground ging es zum berühmten Kaufhaus Harrods, ein Pflichtbesuch für alle Londonneulinge. Aber es müssen nicht alle Etagen durchlaufen werden, für den ersten überwältigen Eindruck reichen 2 oder 3. Außerdem muss es doch auch einen Grund geben, noch einmal dorthin zu wollen.
Nun stand wieder eine Busfahrt an. Richtung Marble Arch ging es diesmal, dabei bekam man auch gleich einen Eindruck wie groß der Hyde Park ist und die „Speakers Corner“ konnte auch abgehakt werden. Auf der Oxford Street begann unsere Shoppingmeile, wobei wir die vielen großen und kleinen Geschäfte nur von draußen gesehen haben. Einzig das wunderschöne „Liberty“ wurde betreten. Eindrucksvoll ist es nicht nur außen, sondern auch innen. Inzwischen waren wir auf der Regent Street angekommen und machten nun am Liberty einen Schlenker zur Carnaby Street. Schließlich mussten wir uns in unserer Jugend sehr oft anhören; was so alles geschieht in der Carnaby Street. Nun war es nicht mehr sehr weit zum Piccadilly Circus. Am eindrucksvollsten ist es an diesem Platz wohl am Abend, wenn die Leuchtreklame zu Hochtouren aufläuft, aber solange konnten wir nun mal nicht warten.
Als nächstes stand die Tower Bridge auf dem Besichtigungsprogramm. In den letzten Jahren war ich dort nicht mehr, denn bei einem Tagestripp ist die Zeit doch etwas knapp, aber ich freute mich, dass ich mal wieder den Tower und die Brücke sehen konnte. Mit der UBahn ging es vom Piccadilly Circus flott zum Tower Hill. Das ist ein schöner Aussichtspunkt auf die gewaltige uralte Anlage. Was dort alles an Geschichte geschrieben wurde, ist schon beeindruckend. Auf dem Weg zur Brücke konnten wir einige schöne Bilder machen und alt und neu ist darauf auch vereint zu sehen. The Gherkin, wie das von mir bereits erwähnte ungewöhnliche Bürogebäude auch genannt wird, ragt hinter dem Tower in die Höhe. Die Brücke ist für mich auch immer wieder beeindruckend. Ist sie doch auch schon über 100 Jahren alt. Eins von so vielen besonderen Bauwerken in London. Diesmal wollten wir die Brücke überqueren und zur Bushaltestelle auf der anderen Seite gehen. Jetzt war wieder eine Busfahrt angesagt, die letzte an diesem Tag, die uns auch zu dem letzten von mir ausgesuchten Platz führen sollte. Die Fahrt ging nach Covent Garden.
Ein Besuch des Covent Garden Market steht für mich jedes Mal auf dem Plan. Es wird dort immer etwas geboten. Bis jetzt habe ich immer verschiedene Künstler angetroffen, die die Menge begeisterten. Diesmal konnten wir beim Ausruhen einem Sänger zuhören, der nicht nur italienische Arien sang, sondern auch mit Späßen die Leute zum lachen brachte. Nachdem wir die ausgestellten Kunsthandwerke bewundert und in dem von mir bevorzugten Teeladen „Whittard of Chelsea“ zugeschlagen hatten, wollten unsere Füße einfach nicht mehr weiterlaufen. So beschlossen wir, uns auf den Weg zur Liverpool Station zumachen, was ein weiser Entschluß war, denn wir hatten ganz vergessen, dass jetzt die Feierabend-Rush-Hour begann und wir nicht mal „eben“ fahren, sondern doch etwas länger unterwegs sein würden. Ganz in Ruhe, weil wir nun genügend Zeit hatten, konnten wir also den Weg antreten.
Am Flughafen haben wir dann auch die beiden anderen wieder getroffen und es begann ein munterer Austausch der Erlebnisse. Beide „Neulinge“ waren sich einig, dass die nicht der letzte Ausflug nach London war. Klasse, hatten wir noch 2 Fans gefunden und auch genügend Ideen, was wir beim nächsten Mal alles machen wollten.
Damit es den Rahmen nicht sprengt, werde ich die Bilder in einem Extra-Beitrag zeigen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen